Auch Eggenberg ist ein kleines Landschaftsgemälde. Ein Rundweg erschließt die Szenerien des Parks, führt durch Wäldchen, die sich auf freie Wiesenflächen öffnen und den Blick auf Baumgruppen und Solitäre oder das Schloss selbst freigeben. Unerwartete Blickachsen, ein Hügel als Aussichtspunkt über das Terrain und eine Wasserfläche, die Kühle und Abwechslung bringt, sind zentrale Gestaltungselemente.
Die Baumauswahl folgt strengen Regeln: Als Solitäre wurden vorwiegend Eiche, Blutbuche, Kiefer und Fichte eingesetzt. Als „vaterländische“ Bäume waren sie am Beginn des 19. Jahrhunderts stark emotional aufgeladene Motive, die bewusst als patriotische Zeichen ins Szene gesetzt wurden, ebenso wie die ausdauernde und scheinbar unzerstörbare Kiefer als Symbol der Widerstandskraft galt.
Forschungsreisen hatten unbekannte Baumarten nach Europa gebracht, die nun als Blickfang im Garten eingesetzt werden konnten. In Eggenberg sind solche neuen Gehölze zu lockeren, hainartigen Baumgruppen verpflanzt, die durch besonders attraktive Blüte, Herbstfärbung, Laub oder Rinde auffallen: Tulpenbaum, Trompetenbaum, Platane, Weymouthkiefer oder Gleditschie. Daneben gibt es dicht unterpflanzte Clumps heimischer Gehölze (Buche, Ahorn, Linde, Esche, Vogelkirsche), die zu malerischen „Gehölzbouquets“ verbunden wurden. Ein Gutteil dieses ursprünglichen Baumbestands ist auch heute noch vorhanden, einzelne Arten jedoch, v. a. Ulmen, Fichten, Eschen oder der im Biedermeier hochgeschätzte Götterbaum, sind in letzter Zeit durch Baumkrankheiten zunehmend aus dem Park verschwunden.