Ein Funkeln
Im Dunkeln.
Wie Götzenzeit, wie Heidentraum
Blickt ins Fenster der Eibenbaum.
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Ost-Havelland, Berlin 1873
Ein Funkeln
Im Dunkeln.
Wie Götzenzeit, wie Heidentraum
Blickt ins Fenster der Eibenbaum.
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Ost-Havelland, Berlin 1873
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Findet man in Eggenberg noch Bäume aus dem barocken Formalgarten des 18. Jahrhunderts? Gar nicht so wenige – wenn man genau schaut, sieht man z. B. den uralten Eiben ihren ursprünglichen Formschnitt noch an. Wegen ihrer hohen Schnittverträglichkeit ließen sich Eiben nämlich leicht in kegelförmige Schmuckelemente eines barocken Gartenparterres verwandeln. Im Landschaftsgarten durften sie dann einfach auswachsen, sodass sie heute eine Höhe von 8 bis 12 Metern erreicht haben.
Aber die Eibe kann noch viel mehr: Ihr Holz ist hart und dauerhaft, sehr zäh und elastisch. Es war deshalb seit Urzeiten ein wichtiger Baustoff. Vor allem bildete es das perfekte Rohmaterial für eine Hightech-Waffe des späten Mittelalters, den englischen Langbogen. Dafür wurde es in solchen Massen nach England exportiert, dass der einst große europäische Eibenbestand fast völlig ausgerottet wurde. Auch heute gehört die Eibe wieder zu den gefährdeten Arten.
Eiben wurden seit der Antike verehrt, hatten jedoch eine dunkle, gefährliche Aura. Im Mythos galten sie als Totenbaum, der in der Nähe von Begräbnisstätten gepflanzt wurde. Die düsteren Eiben säumten die Schattengänge der antiken Unterwelt, wo die rächenden Furien ihre Eibenholzfackeln schwangen. Eibenmythen kreisen oft um die todbringende Wirkung der Pflanze. Nadeln, Samen und Rinde enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe (Taxane) und können für Mensch und Tier schnell tödlich sein.
Die Eibe im Schlosspark
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