Puppenkredenz

Objekt 4 | 1946, Volkskundemuseum/UMJ

Über das Objekt:

Die Puppenkredenz wurde dem Volkskundemuseum 2021 als Schenkung übergeben und diente zuvor über Jahrzehnte mehreren Generationen als Spielzeug. 1946 bekam sie die damals 5-jährige Traude Steuding zu einem feierlichen Anlass von ihren Eltern geschenkt. Ein versierter Hobbytischler und guter Freund der Familie fertigte das Puppenspielzeug nach dem Vorbild der Küchenkredenz in der elterlichen Wohnung in Graz an. Der aus Holz gefertigte Kasten war in den Kindheitstagen von Traude Steuding ihr permanenter Spiel-Begleiter, sowohl im Alltag als auch bei Ausflügen und Urlauben.

Um 1970 übergab sie die Puppenkredenz ihrer 6-jährigen Tochter, welche eine optische Veränderung hinzufügte und die Kredenz mit Abziehbildern verzierte. Solche Abziehbilder waren damals ein Trend, dem Traude Streuding jedoch nicht viel abgewinnen konnte. Trotzdem blieben zur Freude ihrer Tochter die Sticker auf dem Spielzeug kleben. 

Auch ihre Enkelkinder fanden Gefallen an dem selbstgebauten Spielzeugmöbel und entdeckten die Puppenkredenz ca. 1990 zum Spielen für sich. Ursprünglich beinhaltete der Schrank noch buntes Miniaturgeschirr im Stil von emaillierten Riess-Töpfen. Die Originaltöpfe waren Mitbringsel aus Thüringen, der Geburtsregion von Traude Streudings Vater. Diese sind jedoch im Laufe der Jahre abhandengekommen und wurden durch neues Spielzeuggeschirr ersetzt. Insgesamt 59 verschiedene Miniatur-Küchenutensilien wurden nachgekauft und befinden sich in der Puppenkredenz.