Diese Wärmeflasche aus dem Besitz einer Grazer Familie wurde dem Museum im Jänner 2022 übergeben. Sie war bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Einsatz, um in kalten Jahreszeiten das Bett anzuwärmen.
Ähnliche, ebenfalls mit einem Schraubverschluss versehene Behältnisse für heißes Wasser wurden bereits Mitte des 16. Jahrhunderts aus Zinn angefertigt und waren den heute bekannten Wärmeflaschen schon recht ähnlich. Aus diesen Zinnflaschen leitet sich auch der Name Wärmeflasche ab. Aufgrund ihrer kugeligen Form waren diese Flaschen jedoch recht unpraktisch, da sie leicht aus dem Bett rollten. Neben Zinn wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch Kupfer und vereinzelt Messing zur Fertigung verwendet, da sie die Wärme besonders gut leiten. Um Verbrennungen vorzubeugen, wurden die metallenen Wärmeflaschen oft mit einem gehäkelten oder gestrickten Überzug versehen.
Eine weit verbreitete und kostengünstige Wärmequelle waren Wärmeziegel oder Wärmesteine. Diese wurden stark erhitzt und in Tücher oder Zeitungspapier eingewickelt.
Bis ins 19. Jahrhundert wurden auch Eisen-Wärmepfannen mit heißen Kohlen befüllt und vor dem Schlafengehen unter die Decke geschoben, um die gewünschte Wärme zu erhalten.
Die heute bekannten Gummiwärmeflaschen fanden ab den 1920er-Jahren langsam Einzug in die Haushalte und Betten der breiteren Bevölkerung.