Ambition & Illusion

Schloss Eggenberg: Inszenierung der Welt

26.04. - 02.11.2025

Bildinformationen

Laufzeit

26.04. - 02.11.2025

Ort

Schloss Eggenberg, Schloss Eggenberg

Kuratiert von

Barbara Kaiser, Paul Schuster, Stefan Albl

Alle anzeigen

Über die
Ausstellung

Feiern Sie mit uns 400 Jahre Schloss Eggenberg! Die große Jubiläums-Schau verbindet einzigartige Kunstwerke und fürstliche Räume mit neuen Medien und Musik.

 

2025 wird Schloss Eggenberg 400 Jahre alt. Das Schloss und seine 24 Prunkräume nehmen für diese Ausstellung wieder ihre ursprüngliche Rolle ein: Sie werden zu Bühnen für die Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerks zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Diese Inszenierung kam jedoch nur durch das Mitwirken vieler Menschen zustande, die meist hinter den Kulissen agieren mussten. Diese Ausstellung holt auch sie vor den Vorhang: die Hofmeister und Kammerfrauen, die Rentmeister mit leeren Kassen, die Außenseiter und Aufsteiger, Leibbarbier, Mundköchin und Zimmermensch.

 

Die inspirierende Verbindung von kostbaren Kunstwerken und fürstlichen Räumen mit neuen Medien und Musik sorgt für ein neues Besuchserlebnis, das auch jene überraschen wird, die Eggenberg kennen.

Eggenberg neu entdecken

Diese große Jubiläums-Schau verwandelt die Prunkräume in einzigartige Ausstellungsräume. Tauchen Sie ein in die Welt der Eggenberger und erleben Sie das UNESCO-Welterbe in neuem Licht. Sichern Sie sich Ihr Ticket mit Timeslot.

Schloss Eggenberg. Inszenierung der Welt

Bildinformationen

Schloss Eggenberg. Utopie einer besseren Welt

Bildinformationen

Der ideale Fürst. Stars im Theater der Tugenden

Bildinformationen

Der einsame Fürst. Im Land der Finsternis

Bildinformationen

Die letzte Fürstin. Der Vorhang fällt

Bildinformationen

Die vergessenen Frauen. Arbeit hinter den Kulissen

Bildinformationen

Die Kaiserin. Allerhöchste Erwartungen

Bildinformationen

Sklavinnen der Tugend. Versagen ausgeschlossen

Bildinformationen

Der Shooting Star. Aufstieg in einer Welt der Gegensätze

Bildinformationen

Ausstellungsgestaltung & Medien: OPERA Amsterdam, Studio Louter, Shosho
Sounds of Eggenberg: ĀRT HOUSE 17

Ambition & Illusion

Ambition galt als bestimmende Eigenschaft des begabten und zielstrebigen ersten Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg (1568-1634). Als kaiserlicher Statthalter in Innerösterreich hat der Spross einer zuvor unbedeutenden steirischen Patrizierfamilie 1625 den Höhepunkt einer unglaublichen Karriere erreicht. Im selben Jahr erteilte Hans Ulrich den Auftrag zur Errichtung eines neuen Residenzschlosses in Graz. Dieser Baubeginn jährt sich 2025 zum 400. Mal und ist Anlass für ein außergewöhnliches Ausstellungsprojekt.

Ein großes Maß an Ambition birgt der Schlossbau selbst. Hans Ulrich von Eggenberg ließ sich ein spanisch inspiriertes Königsschloss bauen, das als politisches Manifest und symbolische Utopie von Frieden und Ordnung seine gute Regierung zum Ausdruck bringen sollte. Auch seine Nachkommen führten diese Illusion eines Goldenen Zeitalters weiter, obwohl die Realität von Not und Zerfall bestimmt war. Bis heute zeugt das Schloss von Ruhm und Ehre der Familie Eggenberg.

Schloss Eggenberg: Inszenierung der Welt

Die Ausstellung in den 24 Prunkräumen und in der Schlosskirche führt zurück in die Zeit der Eggenberger – eine krisenhaften Wendezeit, voller Gefahren aber auch voller Chancen. Ihr barockes Schloss ist kein Wohnhaus, sondern eine riesige Theaterbühne. Regie führt hier das Hofzeremoniell. Man kann Eggenberg auch als großes Schauspiel lesen. Prunkräume und Planetensaal nehmen dabei ihre ursprüngliche Rolle ein: Sie werden zu Bühnen für die große Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerkes zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Das Ausstellungskonzept holt neben den Familienmitgliedern auch jene vor den Vorhang, die den Hof geformt haben und erzählt von ihren Lebenswelten. 

Die multimediale Ausstellung ist in drei thematische Abschnitte gegliedert. Sie beginnt mit einem Prolog, der die Krisen Europas um 1600 beleuchtet und aufzeigt, wie Schloss Eggenberg als Reaktion auf diese Zeit des Umbruchs entstanden ist. Die ersten Räume widmen sich Hans Ulrich von Eggenberg, seiner Karriere, aber auch dem Charakter und den Lebensumständen dieses außergewöhnlichen Staatsmannes. Der nächste Akt erzählt vom Leben am Hof, aber auch von Machtkämpfen der Höflinge hinter den Kulissen. Wir treffen auch auf den Fürsten selbst und erfahren dabei mehr über seine Pflichten, seine Ambitionen und sein Scheitern. Hier trifft Illusion auf Realität. Die große Raumfolge auf der „weiblichen Seite des Hauses“, das ehemalige Zeremonial-Appartement der Fürstin von Eggenberg, stellt die Frauen, die hier gelebt haben, in den Mittelpunkt: Weibliche Rollenbilder, ihre Möglichkeiten und Zwänge in einer von Männern geprägten Welt stehen hier im Fokus.

Ein weiterer Raum soll den Besucher*innen zusätzlich dabei helfen, die rätselhafte Architektur des Schlosses zu entschlüsseln, und wird die Geheimnisse lüften, die hinter der faszinierenden Zahlensymbolik stecken. Die Inszenierung des Planetensaals bringt dessen Gemäldedekoration mulimedial zum Sprechen. Schlosskirche und Sakristei zeigen die kostbarsten Exponate und werden der Höhepunkt der Ausstellung sein. In einer spektakulären Inszenierung wird hier die ganze Pracht eines fürstlichen Auftritts im Rom der Barockzeit zum Leben erweckt.

Eine Kombination aus Kostbarem und innovativen Medien

Die Besonderheit des Ausstellungskonzepts liegt in der Kombination von kostbaren Leihgaben und innovativen Medien mit dem Schloss und seiner einzigartigen Raumausstattung. Erstmals werden bedeutsame Artefakte der Familie wieder im Schloss vereint gezeigt. Neben Archiven und Sammlungen in Österreich, Deutschland, Italien und Tschechien, die wertvolle Originale und einmalige Kunstwerke zur Verfügung stellen. Diese Ausstellung wäre also ohne die großzügige Hilfe und Unterstützung nationaler und internationaler Leihgeber*innen nicht möglich.

Sounds of Eggenberg

Musikstücke spielen als immaterielle Exponate eine wesentliche Rolle im Ausstellungsparcours. Das Künstler*innenkollektiv ĀRT HOUSE hat diese „Sounds of Eggenberg“ wiederentdeckt, aufgearbeitet und aufgenommen, darunter Werke von Heinrich Schütz, Ignaz Franz Biber, Stefano Landi, Antonio Draghi, Pierre Gaultier und Johann Jacob Prinner. Als Kooperationspartnerin präsentiert die Styriarte im Jahr 2025 gleich in mehreren Programmen Musik aus der Welt der Eggenberger.

STEIERMARK SCHAU 2025