Die beiden großen fürstlichen Suiten des 17. Jahrhunderts wurden nach 1754 den wesentlich bescheideneren Ansprüchen der letzten Fürstin Eggenberg und ihres Gatten, Johann Leopold Graf Herberstein, angepasst. Während Herberstein, der auch steirischer Landeshauptmann war, seinen Hauptsitz im Grazer Stadtpalais der Familie in der Sackstraße 16 einnahm, blieb die nun schon altmodisch gewordene fürstliche Residenz die Domäne seiner Frau. Zum Zeitpunkt der Neueinrichtung war die spöttisch „alte Fee“ genannte Fürstin schon eine betagte Dame, nach deren Bedürfnissen sich die Nutzung nun auch richten musste.
Neben den privaten Räumen und Schlafzimmern des Ehepaars an der Rückseite des Schlosses gab es wieder zwei öffentliche Suiten: ein Appartement de Parade an der Süd- und ein Appartement de Societé an der Nordseite. Gerade dort verbrachte man gern die Abende an den zahlreichen Spieltischen, die in den Räumen aufgestellt waren.