Im 18. Jahrhundert erreichte die Chinamode in Europa ihren Höhepunkt. Indianische Kostbarkeiten wie chinesisches Porzellan, Seidenmalereien oder japanische Lackarbeiten wurden aus Ostasien importiert und in den Schlössern präsentiert.
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Schloss Eggenberg > Entdecken > Prunkräume > Interieurs > Indianische Kabinette
Im 18. Jahrhundert erreichte die Chinamode in Europa ihren Höhepunkt. Indianische Kostbarkeiten wie chinesisches Porzellan, Seidenmalereien oder japanische Lackarbeiten wurden aus Ostasien importiert und in den Schlössern präsentiert.
Auch in Eggenberg stattete man drei Kabinette aus, die ostasiatische Preziosen aus der fürstlichen Sammlung aufnehmen sollten. Eines der Kabinette ist ein Porzellankabinett, in dessen Wände ein Service von Imari-Porzellan eingelassen ist. Außerdem sind hier Teller, Deckelschalen und Köppchen auf Etagèren und Lacktischchen verteilt. Das zweite, chinesisch spällierte Zimmer ist eine Art Bilderkabinett. Dafür wurden chinesische Seidenmalereien zu kleinen Genrebildchen zerschnitten und wie Miniaturen gerahmt. Die illusionistische Wanddekoration täuscht dabei die Hängung an blauen Seidenbändern vor.
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Das dritte indianische Kabinett enthält eine besondere japanische Kostbarkeit. Ebenfalls in eine heimische Wanddekoration eingelassen, befinden sich darin acht Bahnen eines in Europa zerlegten japanischen Stellschirms der Momoyama-Periode. Die acht Bildstreifen waren ursprünglich ein zusammenhängendes Gemälde der bereits 1615 wieder zerstörten Residenz des japanischen Reichseinigers Toyotomi Hideyoshi. Ein buntes Panorama der Stadt Osaka wird hier ausgebreitet. Neben der beherrschenden Festung der Toyotomi-Familie ist die bogenförmige Brücke zum Sumiyoshi-Heiligtum zu erkennen. Vielfigurige, bunte Szenen schildern das Leben in der Burgstadt, das vor allem von dem Hof, den Pflichten und Vergnügungen des Schwertadels geprägt war. Dieses außergewöhnlich seltene und kostbare Stück stellt nicht nur für Europa, sondern auch für Japan eine Besonderheit dar.
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