Goldene Gedenkplaketten

Im Jahr 1910 wurde die erste internationale Jagdausstellung im Wiener Prater eröffnet. Bei den Prämierungen wurden Medaillen und Gedenkplaketten vergeben. Eine Sammlung dieser wird im Jagdmuseum in einer mit rotem Leder mit Goldprägung ausgestatteten Kassette gezeigt.

Kassette mit Medaillen und Gedenkplaketten
Technik/Material: Kassette aus rotem Leder mit Goldprägung;
Medaillen aus Bronze, vergoldet
Eigentümer: Sammlung Jagdkunde, Jk 2154

Bildinformationen

Erste Internationale Jagdausstellung Wien 1910

„Die Erste Internationale Jagdausstellung Wien 1910 verfolge den Zweck, die Bedeutung der Jagd vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus darzutun, Verständnis und Sympathie für ihren kulturellen Wert in die großen Massen zu tragen.“ So lautet der Einleitungssatz des Gedenkbuches zu dieser epochalen Ausstellung.

Bereits im Jahr 1905 traf man unter dem Obmann Prinz Heinrich von und zu Liechtenstein die ersten Vorbereitungen für eine internationale Jagdausstellung in Wien. Diese Jagdausstellung stellte alle bisherigen Großveranstaltungen, wie z. B. die Weltausstellung 1873 in Wien, in den Schatten.

Bei diesem internationalen Großereignis kam es zu einem Schulterschluss zwischen den unterschiedlichsten Interessengruppen wie Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft und Kultur und „die Repräsentanten der Presse versprachen das Unternehmen kräftigst zu unterstützen“.

Am 7. Mai 1910 wurde diese Jagdausstellung in Wien eröffnet, sie dauerte bis in den Oktober 1910, verbuchte 2,7 Millionen zahlende Besucher*innen und erlöste nach Rückzahlung sämtlicher öffentlicher Subventionen einen Gewinn von 684.871 Kronen (sic !).

Dieser Reinerlös wurde auf Antrag von Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) einer Stiftung zugewendet, welche die Errichtung eines Jugendheimes für Kinder von armen Berufsjägern zum Zweck hatte.

Im Zuge dieser Ausstellung gab es die unterschiedlichsten Prämierungen vom Kunstgewerbe über Industrie und Gewerbe, Trophäen bis hin zu den Kleintierzüchtern. Bemerkenswert und auffällig auch die „Gruppenjury VII“ mit dem Thema „Weidegebiete, die häufig auch gleichzeitig Äsungsgebiete des Wildes sind“ sowie "Maßnahmen zur Erhaltung der Gebirgsgründe" und „Jagdliches Unterrichtswesen“.

Gedenkplaketten

Bei den Medaillen handelt es sich um vergoldete Bronzemedaillen.

Abschließend noch eine Anmerkung aus dem Gedenkbuch der Jagdausstellung, die prägend ist für den Erfolg dieser Darstellung der Jagd am Beginn des 20. Jahrhunderts: „Nicht die Menge des eigenartig Gebotenen allein, auch die Originalität und der hohe Wert der ausgestellten Gegenstände, welche durchwegs mit der Jagd und deren innigsten Zusammenhängen stand, übten auf die Besucher und insbesondere auf den Fachmann große Anziehungskraft aus.“

Text: Mag. Karlheinz Wirnsberger