Schloss Stainz

Geschichte des Schlosses und der Museen am Standort

Schloss Stainz blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Das bereits im Mittelalter gegründete Augustiner Chorherrenstift wechselt mehrmals den Besitzer, kommt 1840 in den Besitz von Erzherzog Johann, dessen Nachkommen sein Erbe weiterführen. Seit 1974 entwickelt sich Schloss Stainz zu einem vielseitigen Museumsstandort.

Anfänge im Mittelalter

Die erste Kirche wird gebaut

Stainz untersteht im Mittelalter dem reichen und mächtigen Geschlecht der Wildonier. Ihre höchste Blüte erreichen sie unter Leutold I., der 1229 mit dem Bau einer Kirche am Stainzer Schlossberg das Augustiner Chorherrenstift gründet.

Stainz kommt unter die Herrschaft der Chorherren

Der Markt Stainz wird dem Amtsbereich des Augustiner Chorherrenstiftes unterstellt, das nun die Gerichtsbarkeit ausübt. Die Chorherren lassen den neuen Marktplatz am rechten Ufer des Stainzbaches errichten.

Die Stainzer müssen von 1249 bis 1596 ​​​​Naturalabgaben und Arbeitsdienste leisten. Sie müssen den Zehent an die Chorherren abliefern: Der Begriff bezieht sich auf den zehnten Teil der Ernte. In der Regel setzen jedoch die Herrschenden, in diesem Fall die Kirche, die tatsächliche Höhe fest. Darüber hinaus sind die Untertanen zur Robot verpflichtet, das heißt, sie müssen ohne Lohn auf den Feldern und Besitzungen ihrer Herren arbeiten. Das Chorherrenstift bietet aber auch Vorteile und Schutz, es hilft den Untertanen bei Missernten oder Katastrophen. Dennoch fordern die stolzen Stainzer immer wieder ein Stück Selbstverwaltung ein: Sie wollen selbst Gericht halten.

Bildinformationen

Das Stift wird reformiert

Jakob Rosolenz, Weltgeistlicher aus dem Kurfürstentum Köln und Pfarrer von Leibnitz, wird zum Propst berufen. Rosolenz reformiert 1596–1629  das Stift in religiöser Hinsicht und organisiert es wirtschaftlich neu. Auch der Markt Stainz erreicht während seiner Amtszeit eine wirtschaftliche Blüte. Unter Propst Rosolenz beginnt der Neubau von Kirche und Kloster. Er erwirbt zahlreiche Besitzungen in der Umgebung und lässt den Schenkkeller, einen Getreidespeicher zur Lagerung des Zehents, bauen. Die Stiege, die Markt und Schloss Stainz direkt verbindet, trägt heute den Namen des Propstes.

Stainz wird Markt und bekommt ein Landesgericht

Propst Rosolenz sichert den Stainzern schon 1557 mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu, die 1606 schließlich bestätigt wird. Der Markt erlangt die Gerichtsbarkeit und darf somit in Streitfragen Recht sprechen. Auch wird er von der Leistung des Zehents befreit. 

Nachdem Stainz die Rechtsprechung zuerkannt wurde, bekommt der Markt 1611 ein Landgericht. Hier wird auch die hohe Gerichtsbarkeit – die Entscheidung über Leben und Tod – ausgeübt. Alle Strafsachen in Angelegenheit des Stifts werden nun im bürgerlichen Landgericht behandelt.

Das Stift erlebt einen neuen Aufschwung im Barock

Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648), die Angriffe der Türken und die Pest schwächen auch das Stift. Unter Probst Christoph Horatius Carminelli, der 1705 sein Amt antritt, erlebt es einen neuen Aufschwung. Während seiner Amtszeit (1705–1724) werden die Innenausstattung der Stiftskirche und der barocke Umbau des Stifts, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begonnen hat, vollendet.

Das Stift wird aufgelöst

Kaiser Josef II. lässt alle religiösen Orden auflösen, die keine gemeinnützigen Aufgaben erfüllen. Ihr Vermögen wird Staatseigentum und in einem „Religionsfonds“ angelegt, aus dem bis ins 20. Jahrhundert die Priester bezahlt werden. 1785 trifft die Anordnung auch das Augustiner Chorherrenstift in Stainz. Zu diesem Zeitpunkt leben hier 27 Chorherren und 34 Bedienstete. Mit einem Vermögen von 708.655 Gulden ist Stainz nach dem Benediktinerstift St. Lambrecht das zweitreichste aufgelöste Stift in der Steiermark.

Die Besitzer wechseln: Staatsbesitz und Ritter von Denglaz

Nach der Auflösung des Stiftes gehen Gebäude und Ländereien in den Besitz des Staates (1786–1828) über. Während der Revolutionskriege und der Napoleonischen Kriege (1792–1815) dienen die Stiftsgebäude zeitweise als Kaserne, als Kriegsgefangenenlager und als Heereslazarett. In dieser Zeit werden die Gebäude kaum instand gehalten.

Anton Wittmann Ritter von Denglaz (1770–1842) kauft 1829 die Herrschaft Stainz um 174.000 Gulden. Als Generalgüterinspektor Erzherzog Karls und bekannter Landwirtschaftspraktiker seiner Zeit befindet er sich jedoch ständig auf Reisen. Es ist ihm nicht möglich, in Stainz zu leben.

Erzherzog Johann von Österreich entdeckt Stainz

Als Präsident der Landwirtschaftsgesellschaft bereist Erzherzog Johann von Österreich die Weststeiermark und hält in allen größeren Orten Versammlungen ab. Am 11. Oktober 1831 kommt er von Groß-St. Florian über Lasselsdorf nach Stainz. Überwältigt schreibt er in sein Tagebuch:

„Stainz. Eine herrliche Lage dieser Markt mit dem Stift! Ein breites fruchtbares Tal mit sanften Höhen begrenzt. Die Tiefe wie ein Garten bebauet, die Höhen voll Wälder, Höfe Weingärten und Hecken. Nordwestlich zwei Täler kommend, dazwischen ein sanfter Gebirgsfuß, auf diesem das herrschaftliche Schloß, am Fuße der hübsche, wohlgebaute Markt. Es läßt sich wenig Schöneres denken, wende wohin man wolle das Auge, überall der Garten.“

Bildinformationen

Erzherzog Johann kauft die Herrschaft Stainz 

Nach langjährigen Verhandlungen erwirbt Erzherzog Johann 1840 die Herrschaft Stainz um 250.000 Gulden. Zur Herrschaft gehören 1.215 Joch und 1.444 Quadratklafter (ca. 700 ha) Grundbesitz (7/10 Wald, 2/10 Wiesen, 1/10 Ackerland). Die Untertanen sind in 15 Verwaltungsbereiche, sogenannte Ämter, zusammengefasst und leben über einen großen Teil der Weststeiermark verstreut. Der Besitz hat in den 40 Jahren seit der Verstaatlichung des Stiftes stark gelitten, die schönsten Grundstücke sind verkauft, das Schloss gleicht einer Ruine. Erzherzog Johann sieht es als seine dringlichste Aufgabe, das Schloss vor dem weiteren Verfall zu bewahren:

Nun wurden die Dachstühle und Dachungen der Gebäude nach mehr als zwanzigjähriger Versäumnis wieder hergestellt, die eingestürzten Dippelböden, die gestohlenen oder vom Sturme zerschmetterten Fenster und Türen wieder durch neue ersetzt, und das ganze Schloss restauriert, (…), es verwandelten sich Gestrüppe und Hutweiden in Wein- und Obstgärten, die Felder, Wiesen und Weingärten wurden drainirt, und hiedurch die Herrschaft Stainz auf den heutigen Stand gehoben.“ Die dazugehörenden Äcker und Wiesen lässt er pflegen und beginnt sogleich damit, eine eigene musterhafte Landwirtschaft einzurichten. 

Landwirtschaftliche Projekte

Erzherzog Johann interessiert sich sehr für Gartenbau und Obstbaumzucht. Schon 1843 bestellt er mit Anton Neuhold einen eigenen Gärtner. Neuhold bepflanzt den Gemüsegarten und versorgt den Haushalt des Erzherzogs in Graz mit frischem Gemüse. Erzherzog Johann beauftragt Neuhold, in Stainz eine Baumschule zu errichten, um die Bauern der Gegend mit sortenreinen Obstgehölzen zu versorgen. Im „Dendlgarten“, dem Südabfall des Schlossberges, lässt der Erzherzog einen Weingarten anlegen, ebenso in der Gemeinde Wald. Er richtet eine Rebschule ein und fördert vor allem den Anbau von Schilcher – davon profitieren auch die einheimischen Weinbauern.

Erzherzog Johann begegnet der Revolution: Die Bauern erwerben Grund und Boden

Bürger, Arbeiter und Bauern beginnen sich dagegen zu wehren, dass sie immer stärker vom Adel ausgebeutet werden und kaum Rechte haben. Ihre Proteste gipfeln in einer Revolution. Erzherzog Johann gilt als aufgeklärter Reformator und eilt den staatlichen Zugeständnissen voraus. Bereits im Juni 1848 ordnet er seinem Verwalter den Erlass des Zehents und des Bergrechts (Abgabe vom Ertrag der Weingärten) an. Die Aufhebung der bäuerlichen Abhängigkeit und Dienstpflicht sowie die grundherrschaftliche Gerichtsbarkeit werden erst im August 1848 vom österreichischen Reichstag beschlossen und treten im September in Kraft. Die Bauern können nun Grund und Boden von ihrem Grundherrn abkaufen. Erzherzog Johann vollzieht die Grundablösung in Stainz einfach und großzügig.

Neuerungen und Modernisierung

Die Anwesenheit des Erzherzogs beeinflusst wohl direkt die Wahl für die Unterbringung der neuen Behörden in Stainz. Seit 1848 gibt es in Stainz ein Bezirksgericht. 1849 wird in Stainz eine eigene Filiale der Landwirtschaftsgesellschaft gegründet. Bis dahin gehörte Stainz zur Filiale Groß-St. Florian. Über die neu gegründete Filiale der Landwirtschaftsgesellschaft in Stainz wird Johann zwei Jahre später in seinem Tagebuch vermerken: „Es hat sich da eine Landwirtschaftliche Filiale gebildet, 60–80, alle Hausväter gehen dazu, es hat sich der Sinn zum Guten entwickelt, ...“

Erzherzog Johann wird 1850 zum ersten Bürgermeister der 700 Einwohner zählenden Marktgemeinde Stainz gewählt. Somit ist der Erzherzog das einzige Mitglied des Kaiserhauses in einer demokratischen Funktion.

Stainz wird 1851 ausgebaut. Der Markt Stainz erhält eine Straßenbeleuchtung, die als Vorbild für viele andere Märkte gilt. Straßen, Wege und Brücken werden verbessert.

1853 kommt es zur Modernisierung der Landwirtschaft. Erzherzog Johann arbeitet auf seinem Stainzer Betrieb nach den modernsten Gesichtspunkten. So verwendet er als Erster in Stainz eine Dreschmaschine; ein ständig im Kreis gehender Ochse treibt sie über einen Göpel an. Vieh hält der Erzherzog vor allem zur Fleischproduktion, die Milch kann wegen mangelnder Infrastruktur nicht verwertet werden. Aber auch in diesem Bereich setzt sich der Erzherzog für Neuerungen ein und versucht zunächst die Futterbasis zu verbessern.

Erzherzog Johann übernimmt eine Vorreiterrolle bei der Entwässerung von Wiesen und Feldern. Im Jahr 1854 lässt er als Bürgermeister auf Stainzer Flächen Röhren in einer Gesamtlänge von etwa 3.000 Metern verlegen. Bis zu seinem Tod drainagiert er in Stainz und auf seinem Besitz in Köflach 296 Joch (ca. 170 ha) Acker- und Wiesenland, das entspricht einem Achtel aller in diesem Zeitraum in der Steiermark durchgeführten Entwässerungen.

Egge

Bildinformationen

Sämaschine

Bildinformationen

Zugmayer’scher Pflug

Bildinformationen

Die Ära von Erzherzog Johann geht zu Ende

Bereits 1858 ist der 77-jährige Erzherzog in so schlechter gesundheitlicher Verfassung, dass er nicht mehr von Graz nach Stainz kommen kann. Sein Stellvertreter Georg Ensbruner führt in Absprache mit ihm die Geschäfte als Bürgermeister. Als Erzherzog Johann am 11. Mai 1859 in seinem Grazer Palais stirbt, verbreitet sich diese Nachricht schnell im ganzen Land und löst tiefe Trauer aus. Aus seiner Ehe mit Anna Plochl hinterlässt er einen Sohn, der zum Grafen von Meran ernannt wird und somit die Familie der Meran begründet. Noch heute ist Schloss Stainz in deren Besitz.

Die Familie Meran führt das Erbe weiter

Im Jahr 1839 erblickt Franz Graf von Meran als einziges Kind von Erzherzog Johann und seiner Gemahlin Anna das Licht der Welt. Er ist erbliches Mitglied des Österreichischen Herrenhauses, Geheimer Rat und Ritter vom Goldenen Vlies sowie Präsident der Wechselseitigen Versicherungsanstalt und Fachautor für Waffenkunde. Aus seiner Ehe mit Terese Gräfin Lamberg gehen vier Söhne und drei Töchter hervor. Der erste Sohn, Johann Graf von Meran, wird 1867 geboren. Auch er heiratet eine Gräfin Lamberg, nämlich Ladislaja Gräfin von Lamberg. 

Schloss Stainz ist schon damals der Wohnsitz der Familie Meran, der Brandhof sowie Schloss Schenna werden als Feriendomizile genutzt. Großzügige Schenkungen wie etwa die Quellen zur Wasserversorgung drücken die Verbundenheit der Grafen von Meran mit der Marktgemeinde Stainz aus. Johann Graf von Meran ist zudem Mitglied im örtlichen Schützen- und Eisschützenverein. 

Franz Graf von Meran, der älteste Sohn von Graf Johann und Gräfin Ladislaja, wird 1891 geboren und heiratet 1923 Wilhelmine Prinzessin von Auersperg. Aus dieser Ehe gehen vier Töchter und ein Sohn hervor. Graf Franz ist Gemeinderat, Landtagsabgeordneter, Obmann des Ausschusses der Stainzer Sparkasse und Oberschützenmeister. Er erhält nach dem Zweiten Weltkrieg das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Steiermark. Im Alter von 80 Jahren übergibt er seinem Sohn Johann Graf von Meran die Güter Stainz und Brandhof. Johann heiratet 1959 Ingrid Gräfin von Meran. Ihrer Ehe entspringen fünf Kinder: Dr. Johanna Spiegelfeld, geb. Meran; Katharina Rothwangel, geb. Meran; Marie Therese Schönburg, geb. Meran; Franz Meran und Fritz Meran. Heute führt Franz Meran (* 1964) das Erbe seiner berühmten Vorfahren in fünfter Generation nach Erzherzog Johann weiter.

Erzherzog Johann Museum

Ein neues Museum mit vielen Originalobjekten, das ganz dem bewegten Leben von Erzherzog Johann gewidmet ist, hat am 11.05.2024 seine Pforten geöffnet. 

Mit der Erweiterung der Museumsflächen in Schloss Stainz entsteht ein für die Steiermark einzigartiges kulturelles Kompetenzzentrum im Hinblick auf die Leistungen von Erzherzog Johann und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Steiermark.

Besucher*innen erleben einen spannenden Rundgang durch eine Kulturgeschichte der Steiermark, mit bislang unveröffentlichten originalen Schriftstücken, Gemälden und Aquarellen sowie Digitalisaten und neuesten elektronischen Vermittlungsmethoden.

Bildinformationen

Landwirtschaftsmuseum

Auf der Grundlage der 1966 in Graz gezeigten Landesausstellung Der steirische Bauer. Leistung und Schicksal von der Steinzeit bis zur Gegenwart entschließt sich die Steiermärkische Landesregierung im Jahr 1968 auf Antrag von Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, ein Museum mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Arbeit und Nahrung ins Leben zu rufen. Die erste Aufbauphase wird von Dr. Anni Gamerith ehrenamtlich geleitet, die sich besonders der Nahrungsforschung widmet.

Das Museum wird 1974 – zunächst als Außenstelle des Steirischen Volkskundemuseums – eröffnet. Besonders Anni Gamerith ist am Aufbau der Landwirtschaftlichen Sammlung wesentlich beteiligt gewesen. Seit 1986 wird die Landwirtschaftliche Sammlung zunächst als eigenständiges Referat, später als Abteilung des Universalmuseums Joanneum geführt.
Die landwirtschaftliche Schausammlung wird im Jahr 2005 geschlossen, um ein neues Landwirtschaftsmuseum zu konzipieren, das am 19.09.2009 schließlich eröffnet wird. Im Vordergrund der neuen Gestaltung stehen die Charakteristika der steirischen Land- und Forstwirtschaft in der Vergangenheit, der Gegenwart, aber auch der Zukunft. 

Bildinformationen

Jagdmuseum

Die Geschichte der Jagdkundlichen Sammlung beginnt 1941 mit der Gründung des „Museums für Biotechnik und Jagdkunde“. 1949 übersiedeln die Bestände dieses Museums im Zuge der 25. Steirischen Jagdausstellung nach Schloss Eggenberg. Die Abteilung Jagdkunde des Joanneums wird schließlich 1951 gegründet, erster Leiter war Wilhelm Hoffer. Auf Initiative von dessen Nachfolger, Philipp Meran, wird schließlich 1953 das Jagdmuseum in Schloss Eggenberg eröffnet, das bis 1998 an diesem Standort bleibt. 

2003 übersiedelt die Jagdkundliche Sammlung schließlich von Schloss Eggenberg nach Schloss Stainz, wo 2006 das neue Jagdmuseum eröffnet wird. 

Bildinformationen

Museums For Future

Im Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz stehen Klimaschutz und ein schonender Umgang mit Ressourcen schon lange auf der Tagesordnung.

Im Schloss Stainz sind sowohl das Depot als auch das Hauptgebäude seit 2011 an die „Nahwärme“ Stainz angeschlossen.
Die Ausstellungsräume im Schloss Stainz (ca. 2.100 m²) werden über eine Wandheizung temperiert. Dadurch reichen niedrige Vorlauftemperaturen, verbunden mit geringeren Heizkosten. Ein weiterer Vorteil sind fehlende Konvektionsströme, womit die Staubbelastung stark reduziert wird.
Das Klima in den Ausstellungsräumen wird mit einer sogenannten „Ampelregelung“ stabil gehalten. Nach vorgegebenen Parametern wird die Frischluftzufuhr geregelt.

Auch bei der Gestaltung von Ausstellungen wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Vitrinen und andere Elemente werden mehrfach verwendet, teilweise finden sich noch solche aus dem Jahr 2000 – in neuer Farbgebung – in den aktuellen Ausstellungen.
Die Beleuchtung in allen Ausstellungsräumen wurde im Vorjahr auf LED-Beleuchtungskörper umgestellt.

Das Jagdmuseum Schloss Stainz und das Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz wurden von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich mit dem „Österreichischen Museumsgütesiegel“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2007 wurde dem Jagdmuseum der Würdigungspreis zum Österreichischen Museumspreis vom Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur verliehen.

Begründung der Jury im Schreiben des Bundesministeriums
vom 26. September 2008:

Dem Jagdmuseum Schloss Stainz gelingt es in vorbildlicher Weise, eine kontroversielle inhaltliche Materie, wie die Jagd, in einer Ausgewogenheit darzustellen, die alle Betroffenen respektieren können. Die starke Identifikation mit der Natur als Gesamtheit fließt in die moderne Vermittlung eines interaktiven Museumsbetriebes ein. Das neue Jagdmuseum in Schloss Stainz begreift die Jagd als historisches, soziologisches und philosophisch-ethisches Phänomen und erreicht über einen interdiesziplinären, kulturübergreifenden Ansatz ein breites Publikum, vor allem Kinder und Jugendliche. Insbesondere die gekonnte Einbindung von Wissenselementen zu den Auswirkungen des Tourismus, des Sports, des Verkehrs und der Industrie auf das ökologische Gleichgewicht bringen den kulturwissenschaftlichen Mehrertrag und rechtfertigen die Verleihung des Würdigungspreises des Österreichischen Museumspreises vollumfänglich.