Rupicaprini (Gamsartige) bilden einen Teil der Unterfamilie der Ziegen (Caprinae).
Zum Stammbaum der Gamsartigen gehören drei weitere, noch sehr urtümliche Tiere, nämlich der klein gewachsene GORAL, lebt in den Bergwäldern des Himalaya, der kräftige SERAU, zu finden von Sumatra bis Süd China sowie die SCHNEEZIEGE, beheimatet in Kanada und Nordamerika.
Das uns bekannte Gamswild finden wir in den Pyrenäen, in Kantabrien, in den Abruzzen, zusammengefasst als Südgams (Rupicapra pyrenaica). Die markanteste Erscheinung innerhalb dieser Gebiete bietet die Abruzzengams, wesentlich schlanker als die Alpengams, mit ihrer markanten, fast bunten Winterdecke, den hohen Krucken und ihrer kontrastreichen Färbung am Träger (Krawatte).
Die Nord-Gams (Rupicapra rupicapra) kann in den Alpen, in der Tatra, in den Karpaten, am Balkan, im Kaukasus und im in Süd Ost Asien beobachtet werden.
Eine außerhalb Europas vorkommende Population finden wir in Neuseeland, ein Geschenk von Kaiser Franz Joseph zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er hat in 2 Tranchen, 1907 und 1914, insgesamt 10 aus der Steiermark stammende Gams per Schiff nach Neuseeland geschickt bzw. verschenkt. Von diesen 10 Stück ausgehend wurde ein Großteil der Landoberfläche von Neuseeland bevölkert, mit großen Problemen behaftet, da sich die Population stark ausbreitete und so massiv die Vegetation beeinträchtigte. Es ist kaum vorstellbar, dass die Brunft dort im Mai stattfindet und die Kitze im Dezember gesetzt werden.
Die Steiermark ist gekennzeichnet von einem inneralpinen Vorkommen, aber auch von Gams die entlang des steirischen Randgebirges südlich der Mur – Mürzfurche, der Koralpe über die Stubalpe, Gleinalpe bis zum Semmering ihren Lebensraum haben. Für viele nicht vorstellbar ist das Gamswildvorkommen im Gemeindegebiet der Stadt Graz, am Plabutsch und vor allem das südlichste Vorkommen einer kleinen Population am Wildoner Buchkogel im Bezirk Leibnitz. Ein Kalksteinberg mit einer maximalen Seehöhe von 550 m Seehöhe.