Bildinformationen
Datum
08.05.2025
Uhrzeit
15:00
Ort
Volkskundemuseum am Paulustor
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Im Jahr 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Am 5. Mai 1945 befreite die U. S. Army das KZ Mauthausen, zwei Tage später unterzeichneten Vertreter der Deutschen Wehrmacht in Reims in Frankreich die bedingungslose Kapitulation ihrer Streitkräfte. Diese trat am 8. Mai in Kraft.
Waren die Nachkriegsjahrzehnte überwiegend vom Schweigen über die Zeit des Nationalsozialismus geprägt und wurde der 8. Mai von vielen als „Niederlage“ empfunden, hatte sich seit den 1980er-Jahren ein verändertes Geschichtsverständnis herausgebildet. Für viele war vor dem Hintergrund der „Waldheim-Debatte“ ein Nicht-Sprechen bzw. Nicht-Erinnern nicht mehr entschuldbar. Seither bemühen sich Institutionen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft um eine aktive Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit damit in Beziehung stehenden Erfahrungen, Ereignissen und Emotionen.
Auch Museen leisten Erinnerungsarbeit. Das Volkskundemuseum am Paulustor hat den Themenkomplex Nationalsozialismus, Holocaust und Erinnerung in seine Hauptausstellung Welten, Wandel, Perspektiven aufgenommen. Im Bereich zur Geschichte der Menschenrechte in der Steiermark wird daran erinnert, dass in der Paulustorgasse 8, gegenüber vom Museum, die ehemalige Dienststelle der Gestapo mit Polizeigefangenenhaus ihren Sitz hatte. Tausende Menschen waren hier während der NS-Zeit inhaftiert, wurden gefoltert bzw. von hier deportiert. Die Ausstellung regt Besucher*innen immer wieder dazu an, über ihre eigene Familiengeschichte zu sprechen. Diesem Reflektieren und Sprechen über eine Vergangenheit, die nach wie vor in die Gegenwart reicht, gibt das Volkskundemuseum anlässlich des Gedenkjahres an zwei Nachmittagen ausreichend Raum.
15.00 Uhr
Begrüßung: Claudia Unger und Birgit Johler, Volkskundemuseum am Paulustor
bis 15.45 Uhr
„Die Bevölkerung war natürlich froh, dass der Krieg aus war.“ Anton Schneidhofer, geboren am 26.11.1935 in Fischbach und Militärgeneralvikar i. R.,
im Gespräch mit Claudia Unger
Herr Schneidhofer erlebte in Fischbach das Ende des Krieges und des NS-Regimes sowie die Jahre der „Besatzungszeit“.
16.00 Uhr – 16.45 Uhr
„Die Russen kommen. Man hat das gehört.“
Ursula Lipsky, geboren am 21.3.1939 in Graz, im Gespräch mit Anna Graf-Steiner, Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung
Frau Lipsky verbrachte das Kriegsende als 6-Jährige in einer Jagdhütte in St. Jakob/Walde bei einer Keuschler-Familie. Sie erlebte, wie die Rote Armee im April 1945 die Gegend rund um Fischbach einnahm, und erinnert sich an die Furcht der Zivilbevölkerung, vor allem von Frauen, vor „den Russen“.
17.00 Uhr
„Meine Schulhefte waren mit Hakenkreuzen und Davidsternen voll.“
Antony Scholz, geboren am 2. Mai 1945 in England, im Gespräch mit Birgit Johler
Herr Scholz kam mit seinen Eltern als Kind nach Graz und besuchte hier die Schule. 1961 waren er und seine Mutter in Jerusalem und wohnten dort für einige Stunden dem Prozess gegen Adolf Eichmann bei.
18.00 Uhr
Resümee und Austausch bei Erfrischungen
Zusatzinformationen
Die Zeitzeug*innengespräche beginnen jeweils zur vollen Stunde. Eine Anmeldung zu dieser offen gehaltenen Veranstaltung ist nicht notwendig, jedoch ersuchen wir, die kurzen Pausen dazwischen für evt. Kommen und Gehen zu nutzen.