Geramb interessierte sich schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts für Rauchstuben – insbesondere für deren Verbreitung im ostalpinen Raum. Seine Intention war es, das bäuerliche Leben in „einfachen Wohnräumen, nicht Prunkstuben“ im Volkskundemuseum darzustellen und dem städtischen Publikum näherzubringen. Dies sollte allerdings nicht in Form einer Rekonstruktion, sondern durch den Ab- und Wiederaufbau einer originalen Stube erfolgen. Der steirische Heimatdichter und Landarzt Hans Kloepfer machte ihn schließlich auf ein entsprechendes Objekt in Oberrohrbach auf der Pack aufmerksam. In einer aufwendigen und abenteuerlichen „Expedition“ – wie Geramb es selbst bezeichnete – wurde die Stube vermessen, dokumentiert, sachgemäß demontiert und mit Schlitten nach Graz transportiert. Der Aufwand war enorm: Knechte, Pferde und Schlitten wurden einer gewaltigen Kraftprobe ausgesetzt
Danach konnte die Rauchstube nach originalem Vorbild im Museum aufgebaut und den damaligen Lebensverhältnissen entsprechend eingerichtet werden, um die Besucher*innen möglichst nahe und ungeschminkt an Vergangenes heranzuführen.