Pavillons

Ambition & Illusion: History Repeating?

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Sonderausstellung

im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2025

Ort

Schloss Eggenberg, Schlosspark und weitere Standorte

Laufzeit

12.03.-30.03.2025 Wien, Heldenplatz
26.04.-02.11.2025 Schloss Eggenberg
Pavillon in Mariazell: Mai - Juli 2025
Pavillon in Leoben: August - November 2025
Pavillon im Ausland: tba

Kuratiert von

Günther Holler-Schuster

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Drei Pavillons für die STEIERMARK SCHAU 2025

Teil der STEIERMARK SCHAU sind im Jahr 2025 drei Pavillons. Das Entwurfskonzept für diese stammt von der Grazer Architektengruppe studioWG3 und strebt danach, „die Geschichte, Architektur und Schönheit von Schloss Eggenberg auf innovative und kreative Weise zu interpretieren“. Der aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf realisiert eine höchst spannende und erzählerische Architektur, die den Schloss-Gedanken zwar mittransportiert, ihn jedoch auf innovative Art auch ausblendet. Waren barocke Schlossbauten im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerks eminente Räume für Kunst, so wird diese Idee in den Pavillons aufgegriffen.

Die temporäre Architektur setzt narrative Elemente in Szene – sie greift beispielsweise die barocke Theatralik auf, ebenso wie topografische Besonderheiten des Landes und die Verbindung politisch getrennter Regionen. Die Pavillons öffnen sich nicht nur für die darin präsentierten Positionen gegenwärtiger Kunst, ihre Architektur ist vielmehr integraler Bestandteil.

Auf diese Weise ermöglichen sie eine homogene, installative und geschlossene Anordnung der künstlerischen Positionen, die sowohl im Zusammenspiel aller drei Pavillons in Wien als auch in ihrer Teilung – mit den Standorten Schloss Eggenberg, Mariazell, Leoben und im Ausland – erlebt werden kann.

Verbindung von Geschichte und Gegenwart: History Repeating?

Schloss Eggenberg ist in einer turbulenten und widersprüchlichen Zeit entstanden. Der Dreißigjährige Krieg machte die Menschen arm und müde bzw. trieb Ströme von Migrant*innen durch ganz Europa. Epidemien und Krankheiten plagten die Bevölkerung genauso wie die wirtschaftlich desaströse Situation. Eggenberg war in einen veritablen Finanzskandal verwickelt, was zu einer Hyperinflation führte und schließlich in einem Staatsbankrot mündete. Hans Ulrich von Eggenberg konnte seine Reichtümer allerdings vermehren.
Letztlich quälte die „Kleine Eiszeit“ ein gutes Jahrhundert lang das Land.

Wir erleben zurzeit Ähnliches, wenn wir an die aktuellen Kriegsschauplätze nicht nur im Nahen Osten und in der Ukraine denken. Wirtschaftliche Fehlentwicklungen und damit einhergehende Erwerbsarmut werden immer drängender. Die vom Menschen mitverursachte Klimakrise als Ausdruck des Anthropozäns führt ähnlich wie die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zu enormen Migrationsströmen. Man könnte meinen, die Geschichte wiederholt sich.

Stereotype Vorstellungen und die Neigung, nach Äußerlichkeiten zu urteilen, wecken die Erwartung, dass sich Geschichte in dieser Wiederholung korrigieren ließe. Doch dieser Zustand ist unerreichbar und birgt die Gefahr des Revisionismus.

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Vielfalt an künstlerische Positionen

Die versammelten künstlerischen Positionen der Pavillons sind, sofern sie sich nicht direkt mit der Dimension des Historischen beschäftigen, in eben diesen Zusammenhang gestellt und bekommen damit neue Möglichkeiten der Rezeption. Der künstlerische Bezug zur Vergangenheit ist subjektiv und punktuell. 

Die Ausstellung History Repeating? erstreckt sich über drei Pavillons mit jeweils völlig unterschiedlichen Raumangeboten. Entsprechend vielfältig sind die künstlerischen Positionen – sowohl was ihre Inhalte als auch ihre formale Beschaffenheit angeht. Gezeigt werden sowohl steirische als auch überregionale Künstler*innen. Generationen wurden dabei bewusst gemischt, genauso wie der unterschiedliche Grad an internationaler Strahlkraft. Zum Teil bestehen die präsentierten Werke bereits und finden sich hier in neuen Zusammenhängen. Viele Arbeiten werden zudem neu und für diese Ausstellung konzipiert und realisiert.

An den jeweiligen Standorten der Pavillons werden mit den lokalen Kunst- und Kulturbetreiber*innen Programme erarbeitet, die die regionale Einbindung ermöglichen.

 

Pavillon vor dem Schloss

In dem vor dem Schloss positionierten Pavillon wird Musik eine große Rolle spielen. Die Architektur dieses Pavillons greift in ihrer Beschaffenheit die barocke Theatralik und das Element des Gartenpavillons auf. Der Komponist Klaus Lang hat sich mit der am Eggenberger Hof komponierten Musik und den Emblemen, die in den Deckengemälden eingebunden sind, beschäftigt. Diese Sinnbilder dienten zur Erziehung der adeligen Jugend und waren damit auch Handlungsanweisungen. Langs Kompositionen, die sich darauf beziehen, werden sowohl im Park als auch im Pavillon erklingen.

Handlungsanweisungen bzw. die Performativität von Skulptur sind auch wesentliche Elemente in den Überlegungen des Künstlers Erwin Wurm. Seine One Minute Sculptures werden in den Zusammenhang mit der barocken Theatralik in den Pavillon eingebunden.

Die Vorhangwände des Pavillons werden von einem monumentalen Gemälde von Hubert Schmalix bestimmt. Das Kollektiv „Total Refusal“ wird sich mit der Verbindung von barocken Gartenanlagen und Videospielen beschäftigen – der Park als Playground. Antonia Jeitler hinterfragt in ihrem Beitrag Formen der Repräsentation. Porträtbüsten anonymer Menschen stellen dabei eine kritische Alternative zur idealisierten Selbstdarstellung dar. Pavillon, Park und Schloss bilden eine im Sinn des Gesamtkunstwerks zu begreifende künstlerische Homogenität.

26.04.-02.11.2025

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Pavillon in Mariazell und Leoben

Mariazell und Leoben sind Brennpunkte der Identitätsbildung des Landes Steiermark. In diesem Pavillon werden Arbeiten von Künstler*innen wie Milica Tomic, Karoline Rudolf, Constantin Luser, Herbert Brandl und Andreas Heller zu sehen sein.

Mariazell: Mai-Juli 2025
Leoben: August-November 2025

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Pavillon im Ausland

Der Pavillon im österreichischen Umland geht in seiner architektonischen Konzeption von einer Dreiteilung aus. Die unterschiedlichen, heute politisch getrennten Regionen werden dabei in drei Raumsegmenten abgebildet, die in ihrer Gemeinsamkeit erlebt werden können. Dort werden u. a. Arbeiten von Franz Kapfer, Michael Pöllinger und Lena Violetta Leitner zu sehen sein.

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Günther Holler-Schuster

Kurator Pavillons

Die Ausstellung History Repeating? erstreckt sich über drei Pavillons mit jeweils völlig unterschiedlichen Raumangeboten. Entsprechend vielfältig sind die künstlerischen Positionen, sowohl was ihre Inhalte als auch ihre formale Beschaffenheit angeht. Künstler*innen-Generationen werden dabei bewusst gemischt, genauso wie der unterschiedliche Grad an internationaler Reichweite und Strahlkraft.