im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2025
Bildinformationen
Jubiläumsausstellung
im Rahmen der STEIERMARK SCHAU 2025
Ort
Schloss Eggenberg und Prunkräume
Laufzeit
26. April bis 2. November 2025
Kuratorisches Team Schloss Eggenberg
Leiter: Paul Schuster
Team: Barbara Kaiser, Stefan Albl
Alle anzeigen
Ambition galt als bestimmende Eigenschaft des begabten und zielstrebigen ersten Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg (1568–1634). Als kaiserlicher Statthalter in Innerösterreich hat der Spross einer zuvor unbedeutenden steirischen Patrizierfamilie 1625 den Höhepunkt einer unglaublichen Karriere erreicht. Im selben Jahr erteilte Hans Ulrich den Auftrag zur Errichtung eines neuen Residenzschlosses in Graz. Dieser Baubeginn jährt sich 2025 zum 400. Mal und ist Anlass für ein außergewöhnliches Ausstellungsprojekt.
Ein großes Maß an Ambition birgt der Schlossbau selbst. Hans Ulrich von Eggenberg ließ sich ein spanisch inspiriertes Königsschloss bauen, das als politisches Manifest und symbolische Utopie von Frieden und Ordnung seine gute Regierung zum Ausdruck bringen sollte. Auch seine Nachkommen führten diese Illusion eines Goldenen Zeitalters weiter, obwohl die Realität von Not und Zerfall bestimmt war. Bis heute zeugt das Schloss von Ruhm und Ehre der Familie Eggenberg.
Die Ausstellung führt zurück in die Zeit der Eggenberger – eine krisenhafte Wendezeit voller Gefahren, aber auch voller Chancen. Ihr barockes Schloss ist kein Wohnhaus, sondern eine riesige Theaterbühne. Regie führt hier das Hofzeremoniell. Man kann Eggenberg auch als großes Schauspiel lesen. Prunkräume und Planetensaal nehmen dabei ihre ursprüngliche Rolle ein: Sie werden zu Bühnen für die große Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerkes zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Die STEIERMARK SCHAU in Schloss Eggenberg holt neben den Familienmitgliedern auch jene Menschen vor den Vorhang, die den Hof geformt haben, und erzählt von ihren Lebenswelten.
Die multimediale Ausstellung ist in drei thematische Abschnitte gegliedert.
Sie beginnt mit einem Prolog, der die Krisen Europas um 1600 beleuchtet und aufzeigt, wie Schloss Eggenberg als Reaktion auf diese Zeit des Umbruchs entstanden ist. Die ersten Räume widmen sich Hans Ulrich von Eggenberg, seiner Karriere, aber auch dem Charakter und den Lebensumständen dieses außergewöhnlichen Staatsmannes.
Der nächste Akt erzählt vom Leben am Hof, aber auch von Machtkämpfen der Höflinge hinter den Kulissen. Wir treffen auch auf den Fürsten selbst und erfahren dabei mehr über seine Pflichten, seine Ambitionen und sein Scheitern. Hier trifft Illusion auf Realität. Die große Raumfolge auf der „weiblichen Seite des Hauses“, das ehemalige Zeremonial-Appartement der Fürstin von Eggenberg, stellt die Frauen, die hier gelebt haben, in den Mittelpunkt: Weibliche Rollenbilder sowie damit verbundene Möglichkeiten und Zwänge in einer von Männern geprägten Welt stehen hier im Fokus.
Ein weiterer Raum soll den Besucher*innen zusätzlich dabei helfen, die rätselhafte Architektur des Schlosses zu entschlüsseln, und wird die Geheimnisse lüften, die hinter der faszinierenden Zahlensymbolik stecken. Die Inszenierung des Planetensaals bringt dessen Gemäldedekoration multimedial zum Sprechen. Schlosskirche und Sakristei zeigen die kostbarsten Exponate und werden der Höhepunkt der Ausstellung sein.
Die Besonderheit des Ausstellungskonzepts liegt in der Kombination von kostbaren Leihgaben und innovativen Medien mit dem Schloss und seiner einzigartigen Raumausstattung. Erstmals werden bedeutsame Artefakte der Familie wieder im Schloss vereint gezeigt. Archive und Sammlungen in Österreich, Deutschland, Italien und Tschechien stellen wertvolle Originale und einmalige Kunstwerke zur Verfügung. Diese Ausstellung wäre ohne die großzügige Hilfe und Unterstützung nationaler und internationaler Leihgeber*innen nicht möglich.
Sounds of Eggenberg
Aus römischen Bibliotheken kommen kostbare, noch nie gezeigte Notendrucke nach Graz. Musikstücke spielen zudem als immaterielle Exponate eine wesentliche Rolle im Ausstellungsparcours. Das Künstler*innenkollektiv ĀRT HOUSE hat diese „Sounds of Eggenberg“ wiederentdeckt, aufgearbeitet und aufgenommen, darunter Werke von Heinrich Schütz, Ignaz Franz Biber, Stefano Landi, Antonio Draghi, Pierre Gaultier und Johann Jacob Prinner.
Als Kooperationspartnerin präsentiert die Styriarte im Jahr 2025 gleich in mehreren Programmen Musik aus der Welt der Eggenberger.
Bildinformationen
Mit einem innovativen Ausstellungskonzept für ein Barockschloss beschreiten wir neue Wege für das Besuchserlebnis in einem historischen Haus. Die Besonderheit liegt in der Kombination von kostbaren internationalen Leihgaben und unterschiedlichen Medien mit dem Schloss und seinen einzigartigen Prunkräumen selbst. 2025 wird alle überraschen, auch jene, die Eggenberg kennen. Außerdem werden wir die Welt der Eggenberger zum Klingen bringen. Herausragende Werke der Musikgeschichte wurden den Fürsten Eggenberg gewidmet. Das Künstler*innenkollektiv ĀRT HOUSE hat diese „Sounds of Eggenberg“ wiederentdeckt und für die Ausstellung aufgenommen. Als Kooperationspartner präsentiert die Styriarte 2025 in mehreren Programmen Musik aus der Welt der Eggenberger.