Das Ausgangsmedium für Rudi Molaceks künstlerisches Schaffen war die Fotografie. Seit 1984 wandte er sich der Malerei zu, wobei er seine Erfahrungen als Fotograf, das Bild als technisches Dispositiv zu interpretieren, auch auf das Tafelbild anwandte. Er begann mit den Trägermaterialien und den Techniken zu experimentieren, konfrontierte die Ölmalerei mit der Computermalerei oder mit Siebdruck.
Das klassische Motiv der Blume, vor allem der Rose, unterwirft er den verschiedenen ästhetischen Prozeduren, denn sie stellt für ihn das Symbol der Populärkultur schlechthin dar, als ein Zeichen der Demokratisierung, das ein breites emotionales Spektrum abdeckt. So komponiert er mit Plastiktulpen in serieller Anordnung ein Blumenbeet oder entwickelt mit schematisierten Rosensiebdrucken florale Teppiche, Tischtücher oder Glastische.
Ganz elitär behandelt er die Blüte der Rose in seinen Aluminiumskulpturen, die in allen Farben von rosa, gelb, grün, blau, schwarz bis weiß an öffentlichen Orten, in Parkanlagen und Gärten platziert sind. Die schwarze Rose hat ihren Standort im Skulpturenpark gefunden, wo sie als überdimensionale Bodenskulptur ihre Aura gegen die Natur entfaltet.
Das Motiv der Rose ist aus der technischen Medienwelt generiert und wird in die Dreidimensionalität einer Skulptur überführt, die wiederum in der Natur ihren Ort findet. Molacek sieht sich nicht als Blumenmaler oder Landschaftsgestalter, seine Referenzen sind die Pop Art-Artisten der New Yorker Szene von Andy Warhol, Jasper Johns bis Claes Oldenburg, die in ihren Arbeiten nebensächliche Dinge mit superlativistischer Deutlichkeit in einen ikonenhafen Status versetzten.
So stilisiert auch Molacek die geöffnete Blütenform der Rose zu einem monumentalen Emblem, um auf effektvolle Weise ihren ästhetischen Reiz im Material und der Überdimensionalität einerseits zu verfremden, andererseits aber auch zu verdeutlichen.