Molacek studierte Wirtschaftswissenschaften in Wien und war von 1985 bis 1991 als Gastprofessor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien tätig. Neben der eigenen künstlerischen Tätigkeit begann er ab 1983 eine sehr persönliche Sammlung zeitgenössischer Kunst zusammenzustellen, die sich derzeit als Dauerleihgabe in der Neuen Galerie Graz befindet. 1991–1992 stellte er in der Jack Tilton Gallery in New York aus. 1994 vertrat er Österreich bei der Grafikbiennale von Zagreb und im selben Jahr waren seine Werke auch in Ljubljana zu sehen. 1997 war Molacek Rudi in der Wiener Secession vertreten. 1998 wirkte er beim steirischen herbst in Graz mit. 2005 zeigt er seine Arbeiten bei der ARCO in Madrid.
Der ehemalige Modefotograf befasst sich nach langjähriger Beschäftigung mit konzeptueller Fotografie, Malerei, computergesteuerten Arbeiten und der Welt der Medien mit Fragen der Bildtechnologie zwischen Malerei, Fotografie und experimentell gewonnenen, neuen Trägermaterialien. Eines seiner Hauptmotive ist seit den 90er-Jahren das Blumensujet. Anfänglich noch in großformatigen, extrem vergrößerten Ansichten, in Pop Art-grellen, bunten Farben bildet diese Fotografien den Ausgangspunkt für großformatige Abstraktionen – die Licht-Bilder, die durch spontanes Fotografieren in Lichtquellen entstehen, auf das „edle“ Trägermaterial von Aluminiumplatten kaschiert. Auch die bei ihrer Herstellung abfallenden Randstreifen werden von Molecek in einen Kunstzusammenhang gebracht, beispielsweise einfach an die Wand des Ausstellungsraums getackert, sozusagen als „Abstraktion zweiter Ordnung“.
Molaceks aktuelle digitale Prints sind ohne taktile Stofflichkeit; wie auch in der Fotografie bestimmt die fiktive spatiale Ausdehnung und ein „Nicht-Wahrnehmen-Können“ der Bildträgeroberfläche die Bildstruktur. Digitale Daten imitieren wuchtige Pinselhiebe und Farbschlieren, die sich in einer fulminanten Tiefenstaffelung aufbauen und deren Schimmern an naturalistische Ereignisse, wie das Glänzen der Wasseroberfläche eines Sees, erinnern mag.
In seinen Fotografien, den „konventionellen“ expressiven Gemälden oder den überdimensionalen Computermalereien und Siebdruckarbeiten, geht er der Frage der Industrialisierung und Anonymisierung im heutigen Zeitalter nach. Molaceks „industrielle Junk-Ästhetik“ (Peter Weibel) denkt die Konsequenzen einer Ästhetik der technischen Reproduzierbarkeit zu Ende.
Trotz seiner konzeptuellen Überlegungen zum Medium Malerei ist für Molacek ein hedonistischer Zugang – als sein Lebensprinzip – auch in Bezug auf seine Arbeit bestimmend.