Das auffällige Raumensemble setzt bereits von Weitem eine deutliche Markierung an der Grenze zwischen Skulptur und Architektur, also an einem Übergang, an dem sich – im Durchschnitt – freie und funktionelle Formqualitäten immer wieder aufs Neue voneinander unterscheiden.
Beginnend mit einer antinaturalistischen Farbgebung scheint das Werk den Blick auf reine, dem technischen Bereich zuzuordnende Konstruktionselemente zu lenken. Würde man sich dann folgerichtig auf das Modell eines Skelettbaus fixieren, wäre das Entdecken des Unregelmäßigen im Regelmäßigen die nachfolgende Erfahrung.
Den Ausgangspunkt der Anordnung bilden einfache Elemente auf der Basis von L-Profilen, die in ihrer Zusammensetzung nur scheinbar identisch sind, auch wenn jeweils die gleiche Grundstruktur den Ausgangspunkt bildet. Es handelt sich also um den künstlerischen Vorgang des Umschichtens, bei dem die vorwiegend in ihren Umrissen sichtbaren Kuben immer neu – modulartig – zusammengestellt werden.
Unter diesen Voraussetzungen rahmen vier über Eck angeordnete Einheiten einen rechtwinkeligen Platz, der sich letztendlich als Raum zu erkennen gibt: Abgeschlossen und dennoch jederzeit und aus allen Richtungen einsehbar.
Das heißt, dass die Charakteristika des einen wie des anderen Genres (Architektur versus Skulptur) sich aus ihrer starren Definition auflösen, dass die mit den spezifisch eingesetzten Gestaltungsmitteln hergestellte Transparenz zugleich einen Außen- und einen Innenraum erfahren lässt und zudem eine eindeutige Positionierung der vier Elemente nicht nur in der Vorstellung ins Wanken gerät: Ein Verschieben der konstruktiven Skulptureinheiten mit Verzicht auf die vier als „Eingänge“ wahrgenommenen Leerstellen würde ein passgenaues, geschlossen verdichtetes Ensemble ergeben und unsere Aufmerksamkeit neuerlich auf das Verschieben von Wahrnehmungsparametern richten.