Yoko Ono

Geb. 1933 in Tokio, lebt und arbeitet in New York

1952 begann sie ein Studium am Sarah-Lawrence-College in New York im Fach Musik, 1955 entstanden erste Kompositionen, daneben führte sie ihr begonnenes Studium der Philosophie weiter. Die Arbeiten der amerikanisch-japanischen Künstlerin, Filmemacherin, Komponistin experimenteller Musik und Sängerin Yoko Ono sind vielfältig und entsprechen der künstlerischen Aufbruchsstimmung vor allem der 1960er-Jahre.

Bereits Ende der 1950er-Jahre tritt Yoko Ono erstmals im Umkreis der Fluxusbewegung um George Maciunas, John Cage, Merce Cunningham oder Yvonne Rainer in Erscheinung, um die Grenzen zwischen hoher Kunst und täglichem Leben unter Einbeziehung des Publikums aufzuheben. In Handlungsanweisungen, wie „Light a match and watch till it goes out“, 1955, oder in ihrem berühmten „Cut Piece“ von 1962, in dem sie sich vom Publikum die Kleider mit einer Schere, also einem verletzenden Instrument, vom Leib schneiden lässt, thematisiert Ono innerhalb des Feldes von Fluxus, Happening, Aktionskunst, Performance und Concept Art sowohl die Rolle der Frau und Künstlerin in feministischer Form, als auch das Problem von Zeit, Dauer und Interaktion.

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und politischer Veränderungen – es ist die Zeit der beginnenden Bürgerrechtsbewegungen, des Vietnamkriegs und der Frauenbewegung – sucht und verfolgt die Kunst die Unabhängigkeit von der Materialität des traditionellen Kunstgegenstandes, erweitert ihr Handlungsfeld und setzt massiv und offensiv Kommunikationsstrukturen ein. Autobiografische Erfahrungen können ebenso Eingang finden wie Versuche, die Grenzen von Raum und Zeit zu erweitern. So entwickelt Yoko Ono aus einer stark gesellschaftskritischen, politisch engagierten und sich für die Friedensbewegung und Menschenrechte einsetzenden Haltung ihre Arbeit, ohne sich auf ein Medium festlegen zu lassen. Dabei sieht sie alle Medien in gleichwertigem Crossover und in Interdisziplinarität zueinander verbunden, entsprechend ihrer Intention, das Trennende zwischen Menschen, zwischen Kunst und Alltag, zwischen Betrachter/in und Werk niederzureißen.

1972 nahm die Künstlerin an der documenta5 in Kassel teil, 1987 war sie erneut bei der documenta8 vertreten.