Bereits im 16. Jahrhundert war Europa von der fremdartigen Schönheit ostasiatischen Kunsthandwerks fasziniert. Chinesisches Porzellan, Seidenmalereien oder japanische Lackarbeiten erfreuten sich bald größter Beliebtheit. Bereits um 1660/80 erwarb Johann Seyfried von Eggenberg im Zuge der prachtvollen Neuausstattung der fürstlichen Residenzen in Eggenberg und Graz einige solcher exotischer Kostbarkeiten, darunter einen Paravent „mit indianisch Papier aufgelegt“, der sich bereits vor 1700 im Grazer Stadtpalais der Familie befand. Bei der Neuausstattung der Eggenberger Prunkräume nach 1754 wurde dieser alte Stellschirm zerlegt und als exotische Dekoration in die Wandbespannung eines modischen „Japanischen Kabinetts“ eingefügt. Nach dem Aussterben der Familie Eggenberg 1774 ging das Wissen über die Herkunft dieses Kunstwerkes jedoch verloren. Gerade diesem Umstand ist es jedoch zu verdanken, dass der Paravent unerkannt in Schloss Eggenberg erhalten geblieben ist.