In Peter Roseggers Kindheit galt der „vordere Kluppenegger“, mit seinen etwas mehr als 58 Joch als Bauernhof mittlerer Größe. Er bestand aus dem Wohngebäude, Stallungen für etwa 20 Rinder, 8 Schweine, 25 Schafe und Hühner und mehreren Wirtschaftsgebäuden wie Getreidescheunen, Heu- und Strohstadeln, Flachsbrechelhütte und Getreidemühle.
Der Trambaum in der großen Stube verweist auf die Fertigstellung des Wohnhauses im Jahr 1744. Kurze Zeit später kam der erste Roßegger – in der ursprünglichen Schreibung des Namens mit ß –, der Urgroßvater Peters, durch Heirat auf den „vorderen Kluppenegger“, der 1493 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Dessen Sohn Ignaz Roßegger starb früh und hinterließ 1829 dem damals noch minderjährigen Lorenz Roßegger den Hof. In der großen Stube kam am 31. Juli 1843 Peter als Sohn des Lorenz und der Maria Roßegger zur Welt.
Im Laufe der Jahre kam es durch Missernten, Viehseuchen und Krankheiten zur Verschuldung des Hofes, der 1868 schließlich verkauft werden musste. Die Eltern zogen mit den beiden jüngsten Kindern zunächst in die hintere Stube des Wohnhauses und später in das Ausgedinge am Freßnitzbach, zu welchem eine kleine Wirtschaft mit Feldern, Wiesen und Wirtschaftsgebäuden gehörte.
Das Gehöft wechselte im Laufe der Jahre mehrfach seine Besitzer. Zu Peter Roseggers 70. Geburtstag versuchten Freunde das Geburtshaus samt umliegendem Besitz zurückzukaufen, scheiterten jedoch an dem geforderten Preis.
1927 erwarb das Land Steiermark den Kluppeneggerhof. Das Wohnhaus war mittlerweile verfallen, die umgebenden Gebäude nur noch Ruinen. Zwei Jahre später wurde das Verwalterhaus errichtet, für dessen Grundfeste Steine des Geburtshauses verwendet wurden. In den 70er-Jahren wurde die Brechelhütte und anlässlich der Landesausstellung 1993 der „Umadumstall“ anhand vorhandener Mauerreste und Skizzen Peter Roseggers rekonstruiert und wiedererrichtet.