Marie Egner

Blühendes Mohnfeld in der Steiermark, um 1896

Besitzer*in

Neue Galerie Graz

Künstler*innenbiografie

Erwerbung

Erwerbung 1962, Inv.Nr. I/1246

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Über das Werk

Die österreichische Landschaftsmalerei präsentiert sich hier in einer einzigartigen Form, die extreme Nähe und Weite vereint. Gräser und Blumen dominieren den Vordergrund, während der Blick über sie hinaus zum fernen Horizont schweift, wo manchmal schemenhaft Architekturen oder Bäume erkennbar sind. Manchmal ist die Malerin mit ihrem Blick so nah am Boden, dass die Pflanzen den Horizont durchbrechen und in den Himmel zu wachsen scheinen. Neben Wiesen mit Gräsern und Blumen entwickelten sich Äcker und rustikale Gärten zu beliebten Motiven, wobei die Feinheiten der Pflanzen liebevoll dargestellt werden. Die Wurzeln dieser Darstellungsweise reichen bis zu den niederländischen Stillleben des 16. und 17. Jahrhunderts zurück, wobei die österreichische Variante, mit einem repräsentativen Pflanzenstück vor landschaftlichem Hintergrund, im 18. Jahrhundert populär wurde und im 19. Jahrhundert zahlreiche Anhänger fand. Diese Entwicklung dürfte durch ein neues, "intimes" Verständnis der Natur und die Faszination für unscheinbare Naturszenen angestoßen worden sein. Egner, beeinflusst von Emil Jakob Schindler, begann in den 1890er Jahren, sich vom Stimmungsrealismus zu lösen und dem französischen Impressionismus zuzuwenden.

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