Kunstwerk als philosophisches Zitat
Die unendliche Falte ist das Charakteristikum des Barock, 2007/2016, ist ein von Brigitte Kowanz handschriftlich in Neon überführtes Zitat aus dem Buch Die Falte von Gilles Deleuze. Bezeichnenderweise faltet sich dieser Satz am Prunk-Stiegenhaus des Museums für Geschichte empor, dem barocken Deckengemälde entgegen. „Das Private der Handschrift wird hier am philosophischen Problem der Trennung von Seele und Körper in unser Bewusstsein geschrieben“, erläutert Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark. „Zurückführend auf die leibnizsche These, die die menschliche Seele als Monade, als eine in sich geschlossene Einheit, sieht, öffnet Deleuze durch den Begriff der Falte Durchlässe zwischen Leib und Seele“, führt sie weiter aus.
Die international bekannte österreichische Künstlerin Brigitte Kowanz schenkte ihre Arbeit dem Universalmuseum Joanneum. „Die Arbeit Die Unendliche Falte ist das Charakteristikum des Barock (2007/2016) ist im Museum für Geschichte sowohl räumlich als auch inhaltlich sehr gut aufgehoben. Licht ist Information und Medium der Erkenntnis. So soll die Arbeit nicht nur eine Brücke zwischen der Stadt Graz und dem Museum sondern auch zwischen Geschichte und Gegenwart sein. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, aus der temporären Leihgabe eine dauerhafte Schenkung zu machen“, erklärt Brigitte Kowanz im Februar 2019.
Standort:
Palais Herberstein, Sackstraße 16, 8010 Graz
47°04'21.0"N 15°26'12.3"E