Holzriese

Steiermark

Errichtet: 2011 (Rekonstruktion aus dem 19. Jahrhundert)

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Die Verwendung von Riesen, natürlich oder künstlich angelegte Rinnen, in denen das Holz zu Tal rutschen konnte, gab es in Österreich bereits im Mittelalter. Weit verbreitet waren sie vor allem im 18. und 19. Jahrhundert. Je nach Anlage und Bau lassen sich mehrere Formen feststellen. Die einfachste ist die Erdriese, eine aus natürlichen Mulden künstlich hergestellte Erdrinne.

 

Die Holzriesen waren von großer Bedeutung, wo große Holzmassen an einer Stelle in kurzer Zeit geliefert werden mussten. Sie bestand aus Jochen, der Gleitrinne und dem Riesenwurf. Die Bauart der Joche, die den Gefällausgleich herstellten, richtete sich nach den Geländeverhältnissen. Die Gleitrinne bestand aus dem Riesmund, dem fächerförmigen Anfang der Riese, wo das Holz eingeworfen wurde. Die Riese selbst war die eigentliche Gleitbahn und setzte sich aus Fächern mit 6–8 Hölzern, die in einer halbkreisförmigen Rinne angeordnet waren, zusammen. Der Rieswurf am Ende der Riese hatte eine aufwärtsgerichtete Form, durch die das Holz abgebremst und hochgeworfen wurde.

 

Mittels Wasserriesen wurde das Holz mithilfe des Wassers in Rinnen befördert. War die erforderliche Wassermenge nicht vorhanden, musste eine Klause angelegt werden.

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Holzriese

Holzriese, Steiermark

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