Susanne Gesser

Leitung Junges Museum Frankfurt sowie Leitung der Abteilung Vermittlung und Partizipation am Historischen Museum Frankfurt

Die Museumsakademie gibt es seit 20 Jahren: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit uns erinnern?

Im März 2010 nahm ich an der Expertenrunde: "Stadtmuseen: Im Umbau ratlos oder: wie erzählt man eine Stadt?" teil. Für uns vom Frankfurter Stadtmuseum war diese Runde sehr wertvoll. Denn wir trafen bereits zu Beginn unseres Prozesses der Neukonzeption mit Neubauplanung auf Kolleg*innen, die in einer ähnlichen Situation die gleichen Fragen bearbeiteten. Der Austausch war sehr fruchtbar in einem wunderbaren Rahmen mit großartigen Veranstalter*innen und Gastgeber*innen.

Was verbinden Sie mit der Museumsakademie?

Das tolle und inspirierende Programm der Museumsakademie war mir von Beginn an bekannt. Vielfältige Themen, spannende Einblicke und anregende Reisen sind bis heute das extrem attraktive Angebot für uns Museumsmacher*innen. Die Blicke über den Tellerrand und die Möglichkeit sich intensiv und kompakt mit einem Thema zu befassen sowie die eigene Arbeit im Ping Pong in der Begegnung mit Kolleg*innen zu reflektieren sind so wertvoll und bereichernd. Danke für Euren Ideen und den Einsatz.

Welches Museumsthema war für Sie in den letzten Jahren besonders wichtig? Welche Fragen sehen Sie als besonders relevant im Hinblick auf das Museum von heute und morgen?

Partizipation, Diversität und Inklusion sind für mich wichtige Themen. Die Einladung eines (Stadt-)Museums an die Bevölkerung es aktiv mitzugestalten und eigene Perspektiven hinzuzufügen ist m. A. nach überlebenswichtig für ein Museum des 21. Jahrhunderts. Kulturelle Teilhabe bedeutet, dass wir Museumsmacher*innen immer wieder neue Wege finden, um unsere Besucher*innen und Nutzer*innen auch zu Akteur*innen werden zu lassen. Dazu gehört auch, dass sich Vielfalt und Vielstimmigkeit des Publikums im Museum spiegeln. Das Museum ist ein Ort des Wissens sowie der kritischen Information, Reflexion und Diskussion über Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Auch aktivistische Positionen haben Platz im Museum. Zugleich ist es ein sicherer Ort für experimentelle Formate und Gedanken. Als demokratische Institution kann das Museum dabei unterstützen, dass sich jede*r in einen kulturellen und historischen Kontext verorten kann. Im besten Fall werden dadurch Empowerment und Selbstrepräsentanz gestärkt.

Bildinformationen