Die Museumsakademie gibt es seit 20 Jahren: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit uns erinnern?
Es muss in den 2010er Jahren gewesen sein, als ich Gottfried Fliedl im Rahmen der Innsbrucker Ausstellung "Berge - eine unverständliche Leidenschaft" kennenlernte. Die Ausstellung hatte mich - vor meinem Start im Alpinen Museum in Bern - sehr beeindruckt. Die Museumsakademie lernte ich kurze Zeit später an einer Tagung in Graz als Reflexionsort kennen, wo sich Museum Professionals nicht nur gegenseitig auf die Schultern klopften, sondern auch kritische Fragen stellten.
Was verbinden Sie mit der Museumsakademie?
Die Museumsakademie ist für mich die wichtigste Museumsplattform im deutschsprachigen Raum. Sie bringt Projekte und Macher:innen zusammen, um der Museumsarbeit Reflexionsraum zu geben. Der deutschsprachige Raum ist definitiv kein Vorreiter, wenn es um museologische Entwicklungen geht. Umso mehr schätze ich die Museumsakademie, die hier an wichtigen Themen dranbleibt.
Welches Museumsthema war für Sie in den letzten Jahren besonders wichtig? Welche Fragen sehen Sie als besonders relevant im Hinblick auf das Museum von heute und morgen?
Mir scheint die gesellschaftliche Öffnung der Institution Museum zentral. Zuerst ging es mehrheitlich um Audience Development, wie verbreitert ein Museum sein Publikum. Inzwischen geht es generell um grössere gesellschaftliche Teilhabe in Team und Programmierung. Museen - das Haus, dem ich vorstehe inklusive - verstehen sich immer noch zu sehr als Fachinstitutionen, die sich als Expert:innen vom Publikum abgrenzen. Ich denke, das Museum wird sich vermehrt zur Piazza wandeln müssen, die von vielen Menschen - solchen, die im Museum angestellt sind und andern - ganz selbstverständlich genutzt und bespielt wird.