Der 1945 in Feldkirch geborene Künstler und Landschaftsdesigner Mario Terzic beschäftigt sich seit den 1970er-Jahren intensiv mit Gartenprojekten und der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Von 1998 bis 2003 leitet er das international viel beachtete Trinidad Projekt, innerhalb dessen er gemeinsam mit Norbert Bacher und Karl Födermair konzeptuelle Landschaftsarbeiten entwickelt.
Dabei beschäftigt er sich mit großteils historischen Gartenanlagen und entwirft überraschende und herausfordernde Konzepte zur Belebung, Wahrnehmung und Vermittlung dieser künstlichen Natur in Form neuer künstlerischer Interpretation. Während dieser Zeit befindet er, dass Landschaftsgärten nur durch künstlerische Intervention ihrem statischen und monumentalen Dasein enthoben werden können. Seit 1991 unterrichtet er an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 2000 gründet er hier das Institut für Landschaftsdesign.
Die Arche von Mario Terzic stellt eine Skulptur dar, die einerseits mit dem Österreichischen Skulpturenpark als konstruierte Natur verwächst, die unmittelbar in den Jahreskreislauf eingebunden ist und gleichzeitig als künstlerische Intervention in einer Länge von 20 Metern klar sichtbar ist. Die einzigartige Verbindung von Kunst und Natur, die wechselseitige Bedingtheit von klimatischen Voraussetzungen und menschlichem Gestalten, die Veränderlichkeit in „gewachsener“ Zeit sind einige Komponenten, die in dieser Arbeit von Mario Terzic zentrale Bedeutung haben.
Nicht als fertiges Konstrukt wird die Arche im Österreichischen Skulpturenpark Eingang finden, sondern ein völlig eigenständiges Verständnis von Skulptur im Außenraum soll hier zukünftige Schwerpunktthemen der Menschheit, aber auch Sehnsüchte ansprechen: Wetter, Klima, äußere Bedingungen ebenso, wie Wachstum, Entwicklung oder Vergehen, mit denen wir ständig konfrontiert sind, werden in dieser Skulptur nicht nur sichtbar, sondern auch mit erlebbar.
Es ersteht dieses enorme Schiff aus seinem eigenen Grundmaterial, aus Holz, wobei die Umkehrung des sonst üblichen Vorganges irritiert: Nicht Bäume werden gerodet, um sie fortzubringen, zu einem Schiff zusammenzusetzen und die Meere zu befahren, sondern Bäume werden hier gepflanzt und betreut, um sie in ihrem Entstehen zum Schiff wachsen zu lassen.
Es bleibt also das Schiff nicht nur in nachvollziehbarer Entwicklung und Alterung tief verankert und verwurzelt, es deutet auch in diesem Fall sein umliegendes Rasenfeld in liquide Bewegungsebenen um.
Abgesehen von der langen Tradition der Bedeutung des Schiffes, das Aufbruch, Neugierde, Abenteuer, aber auch Abschied oder Scheitern beinhaltet, erscheint hier Kunst als ARCHE, als einziges Instrument und Gefährt, das Überleben garantiert.