Wo Kunst ist, sind EVA & ADELE. Kunstmesse Basel, Biennale Venedig, documenta Kassel – das Duo ist zur Stelle. Im perfekten Partnerlook, stets freundlich, stets bereit, sich fotografieren zu lassen. Bedingung: „Schicken Sie uns ein Foto!“ Tausende sind es mittlerweile aus aller Welt.
EVA & ADELE – Slogan: „Coming Out Of The Future“ – sind seit 1988 ein Kunstwerk, „Watermusic“ wurde von den in Berlin lebenden Künstlern deutscher und österreichischer Herkunft exklusiv für Graz realisiert. Zuerst temporär für den Schlossbergplatz, wo Walter Ritters Taubenbrunnen in einen rosaroten Kubus verpackt wurde. Dieser mutierte für den Österreichischen Skulpturenpark zum Wasser-Haus.
Wer dieses Haus – das gleichsam als Archetyp des Modells „Häuschen“ mit Bauten außerhalb des Parks korrespondiert – betritt, taucht in die Welt von EVA & ADELE ein. Drei Projektionen zeigen das Paar beim Winken, beim Wassertreten und beim Wasserschöpfen, untermalt von dem den Aktivitäten entsprechenden, beruhigenden Videoton.
„Watermusic“ ist Teil eines Werks, das weitaus komplexer ist, als es den Anschein haben mag. In diesem Werk spielen Fragen künstlerischer Kommunikation ebenso eine Rolle wie Aspekte geschlechtlicher Identität und solche des Kunstmarketings. „Logo“ hieß nicht zufällig eine Grazer Eva & Adele-Schau, für die das Artelier Graz „Lightbox“, eine Edition in Leuchtkastenform, produzierte, und in der an mit EVA & ADELE-Logos tapezierten Wänden Gemälde nach in Zeitschriften und Zeitungen erschienenen Bildern ihrer Doppelperson gezeigt wurden.
Ausschnitte, Vergrößerungen, die den Druckraster betonen und damit den medialen Charakter. „Logo“ handelt auf charmante Art vom Wert, eine „Marke“ zu sein. Genau das tut auch „Watermusic“. EVA & ADELE vermitteln überzeugend, dass man dafür nicht die Seele verkaufen muss.