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Werner Reiterer, 2003/04

Diese Skulptur befasst sich mit dem Prinzip der Dauerhaftigkeit und Unveränderbarkeit. Sie wächst immer wieder aus einer Senke zur Kugel heran, um kurz nach ihrer vollen Entfaltung mit einem lauten Knall ihr Volumen zu verlieren und sich wie eine achtlos abgelegte Kunststoffhaut auf dem Gras auszubreiten. Das permanente Aufsteigen und Zusammenfallen hinterfragt unser Verständnis der Begriffe Skulptur und Objekt sowie unsere Wahrnehmungsgewohnheiten. Außerdem zeigt Reiterer mit dieser grellen, farbigen Intervention ein spielerisches Modell für die Interaktion mit der konstruierten Umgebung.

Mitten im Skulpturenpark, hinter dem Berggartencafé. Ein großer sich aufblasender Ball, der mit einem Knall implodiert und in sich zusammenfällt, zählt zu den Lieblingswerken unserer jüngsten Besucher*innen. Mitten im Skulpturenpark, hinter dem Berggartencafé. Ein großer sich aufblasender Ball, der mit einem Knall implodiert und in sich zusammenfällt, zählt zu den Lieblingswerken unserer jüngsten Besucher*innen.

Bildinformationen

Autor*in

Werner Fenz, Kurztext adaptiert von Lisa Schantl und Lukas Sperlich  

Planübersicht

Besitzer*in

Österreichischer Skulpturenpark Privatstiftung 

Künstler*innenbiografie

Werner Reiterer

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Zum Werk

Eine in ihrer Farbigkeit zur umgebenden Natur extrem kontrastierende Plane wächst immer wieder aufs Neue aus einer Senke zur Kugel empor, um kurz nach ihrer vollen Entfaltung mit einem lauten Knall ihr Volumen zu verlieren und, wenn auch nur für kurze Zeit, sich formlos, wie eine achtlos abgelegte Kunststoffhaut, auf dem Gras auszubreiten. 

Liegt der Skulptur in den überwiegenden Beispielen das Prinzip der Dauerhaftigkeit und Unveränderbarkeit zugrunde, schreibt sich dieses Objekt als eine sich permanent wiederholende Geste in die Landschaftsformation ein. Dadurch konterkariert sie diese als künstliche Natur angelegte Rahmenform, nicht ohne auf deren Struktur Bezug zu nehmen. Das heißt unter anderem, dass Täler und Hügel, dass Statik und Tektonik in der Sprache der Kunst ebenso zitiert wie verfremdet werden. Dieses permanente Aufsteigen und Zusammenfallen korrigiert einmal einen verfestigten Skulptur- und Objektbegriff, das andere Mal sehen wir uns einer Art spielerischem Modell für den gerafften Nachvollzug geologischer Gestaltungen gegenüber.

Einer der Grundzüge von Werner Reiterers Kunst liegt in der Destabilisierung unserer Wahrnehmungsgewohnheiten. Er legt es darauf an, uns nicht mit ausgefallenen referenzlosen Kunststücken zu verwirren, sondern an jenen Schnittstellen anzusetzen, wo eingeübte Erlebnismuster aufgebrochen werden, wo durch das Verrücken von Bezugssystemen jenes Vakuum entsteht, das postwendend mit einer neuen Konfiguration von Inhalten aufgefüllt werden kann.

Es sind, wenn man diesen Terminus verwenden will, nicht unbedingt auf Anhieb in allen ihren Dimensionen nachvollziehbare, meist konzeptuell ausgerichtete visuelle „Spielformen“, die zudem nicht im weit entfernten Land der Kunst, sondern verortet auf der Ebene des alltäglich Sichtbaren in Erscheinung treten. Dafür steht auch als grell farbige Intervention in einem Skulpturenpark die repetierte Geste der Formwerdung und des Formverlusts eines Ballons.