Der Künstler wirkte unter anderem beim Forum Stadtpark sowie beim „steirischen herbst“ mit. 1996–2001 lehrte er als Gastprofessor an der Technischen Universität in Graz, 2003 kam er einem Lehrauftrag der Fachhochschule Joanneum nach. Schlick formulierte seine künstlerischen Ideen in jeder ihm zur Verfügung stehenden Form: Musik, Film, Ballett, Theater, Multiple, Holzschnitt, Installation, Text, Collage, Geschichte und Geschichten. Nicht die Wahl des Mediums war ihm dabei wichtig, sondern das Resultat seiner Arbeit.
Gesellschaftliche und politische Machtstrukturmuster nahm Schlick als Ausgangspunkte und setzte ausgehend von seinem Wissen über Bildpropaganda, durchgeplante Strukturvernetzungen von Politik, Kirche und Staat zum Gegenschlag an, indem er keine Unantastbarkeit respektierte, bereits besetztes Formenvokabular für seine Arbeit in Anspruch nahm, und sogar als Richelieu oder als Papst auftrat.
Der steirische Konzeptkünstler arbeitete unter anderem in Kooperationen mit Albert Oehlen, Wolfgang Bauer und Martin Kippenberger, mit denen er auch die „Lord Jim Loge“ gründete. Jedes der Mitglieder wurde aufgefordert, das Symbol „Sonne Busen Hammer“ oder den Slogan „Keiner hilft keinem“ in ihren Kunstwerken zu verwenden – mit dem erklärten Ziel, diese Marke bekannter als Coca-Cola zu machen. Jörg Schlick war Herausgeber der Zeitschrift „Sonne Busen Hammer“, die als Zentralorgan des Künstlerbundes fungierte. Die Arbeiten des Künstlers wurden vom markanten, vieldeutigen Logo der „Lord Jim Loge“ „gebrandet“ und verhalfen dem Künstler zu einem hohen Bekanntheitsgrad. Der „Geheimbund“, dem unter anderem auch Arnulf Rainer und Niki Lauda angehören, hat den Ruf von Jörg Schlick als Provokateur gefestigt, aber auch den Blick auf sein Werk verstellt. Durch Schlicks Positionierung vom eigentlich geheimen Logo und Leitsatz in jeder seiner Arbeiten veröffentlichte er das Geheimnis der Bundesmitglieder (Künstler und Abenteurer) und entlarvte damit politische, wirtschaftliche, religiöse und freundschaftliche Zusammenschlüsse als Machtbereicherungsstätten, deren Hülsen er aber beibehält und neu auflädt, um damit Institutionen ebenso wie geltende Wertvorstellungen und Kunstbegriffe infrage zu stellen.
2005 wurden die Nutzungsrechte der „Lord Jim Loge“ zu einem symbolischen Preis in der Galerie Bleich-Rossi verkauft, 2006 erwarb die Wiener Gruppe „monochrom“ die Marken- und Nutzungsrechte. Als Fotokünstler zeigte Jörg Schlick serielle Motive – Blumen und alltägliche Architekturdetails, die durch die Kombination zu Vierergruppen neue Wirkung erzielen. Manisch, unvollendbar trotz immensen Arbeitseinsatzes, konstruierte er nicht neu, sondern lenkte unseren Blick auf das schon immer Gesehene und gleichzeitig auf das Unendliche. Trotz der zielgerichteten Fokussierung auf Motive menschlicher Konstruktion und vegetabiler Erscheinungsformen wird die Bedeutung der einzelnen Arbeit oft dem Erzeugen eines Musters, eines Rhythmus, einer stringenten Dynamik untergeordnet.
1997 erhielt der Künstler den Würdigungspreis der Stadt Graz und 2004 den des Landes Steiermark. Der international erfolgreiche Künstler stellte in angesehenen Museen in ganz Europa aus, wie unter anderem 1993 im Centre Pompidou in Paris, 1996 im Museum Ludwig in Köln und 2000 im Musée d`Art Modern et Contemporain in Genf.