1967–1971 machte er eine Schlosserausbildung, 1969–1970 führte ihn eine Studienreise nach Italien und Jugoslawien. 1970 arbeitete er in einem Atelier in einer Verzinkerei und bekam dort Impulse für sein späteres künstlerisches Schaffen. 1972–1974 war er in einem Atelier in Stift Rein angestellt, führte dort Restaurierungen durch und begann mit eigenen Schmuckarbeiten aus Silber und Gold.
Krenn stellte 1973 in der Grazer Kunsthandlung aus und war in der Galerie Moser mit surrealistischen Ölbildern vertreten. 1979 wirkte er beim Projekt Expansion im Wiener Stadtpark mit. Im selben Jahr war er mit seiner Waldaktion im Rahmen des steirischen herbstes präsent, auch 1983 beteiligte er sich mit seinem Zeitrasterkäfig an diesem Festival. 1985 war der Künstler mit einer Aktion in der New Yorker Park Avenue zu sehen und 1990 am Grazer Hauptplatz. 1992 wurde sein Kunstzug am Grazer Ostbahnhof vorgestellt, bei dem es sich um einen Güterwagen mit einem 13 Meter langen Stahlkäfig handelt, in dem sich Findlinge und Pflanzen befanden.
Othmar Krenn war als Maler, Aktionist, Zeichner und Bildhauer tätig. Zu seinen Markenzeichen gehören monumentale und zugleich elegante Skulpturen aus Metall und Stein, wobei sich handwerkliches Können mit einem untrüglichen Gespür für Material und Dimension verbindet. Die Verwendung der Materialien Stein und Metall repräsentierten für den gelernten Schlosser den problematischen Eingriff der menschlichen Zivilisation in die Natur; Stein, der symbolisch für die unberührte Natur steht, wird von Metall ummantelt und eingeschlossen. Der Künstler nennt seine Werke „Weltmodelle“, weil er für sie Inhalte beansprucht, die zur Weltdeutung beitragen.
Der Aktionist Othmar Krenn versucht seine Vorstellungen von Spiritualität in einem heftigen Kontrastprogramm zu verwirklichen. In verschiedenen Aktionen ging Krenn an seine Grenzen: Er lebte in Erdhöhlen, ließ sich im Käfig durch New York und Graz karren, mit dem Kran von Hochhausdächern schwenken, setzte sich unter Strom oder zog Seile durch Ösen in den Ohren. In seinem sehr privaten Yanktopis-Kult, für den er in seinem Atelier- und Wohnhaus (einer ehemaligen Ziegelei) auch ein fast museales Zentrum schuf, fand ein zentrales „work in progress” statt: die Nachbildung seines eigenen Skeletts aus Raketenstahl.
1995 wurde die von Othmar Krenn bis ins kleinste Detail durchdachte und neugestaltete Kirche St. Lukas am Eggenberger Gürtel eingeweiht und zeigt das breite Schaffen des steirischen Künstlers. 1996 stellte er beim „Pfingstfest der Künstler“ in der Kirche St. Lukas aus. Im April 1998 verunglückte Othmar Krenn bei einem Autounfall tödlich.