Bryan Hunt

Geb. 1947 in Terre Haute (Indiana), lebt und arbeitet in New York

1969–1971 Studium am Otis Art Institute in Los Angeles. 1972 Teilnahme an einem unabhängigen Ausbildungsprogramm für Studenten am Whitney Museum of American Art in New York. In den frühen 70er-Jahren arbeitete er an Modellen von bekannten architektonischen Wahrzeichen wie dem Empire State Building, dem Hoover Staudamm und der Chinesischen Mauer. 


Um 1976 schlug er eine für ihn völlig neue Richtung ein. Hunt griff auf Elemente aus der Landschaft zurück – beispielsweise Seen, Steinbrüche und häufig das Motiv des Wasserfalls – und übertrug sie schließlich in abstrakte Formen, völlig losgelöst vom eigentlichen, originalen Kontext.


Vergleichbar mit dem Moment der Fotografie, fangen seine Skulpturen nur einen Augenblick des Geschehens ein: Wasser scheint vor Ort gefroren zu sein, wenn es in Kaskaden über ein imaginäres Felsstück herabfällt. Herausgelöst aus seinem natürlichen Umfeld wird der Wasserfall in bewegter, energiegeladener Form in eine abstrakte Darstellung transformiert.


Mit seiner ausdrucksstarken Formensprache nimmt Hunt eine Gegenposition zur emotionalen Abgrenzung und unpersönlichen Ästhetik des Minimalismus der 70er-Jahre ein. 1978 stellt er in New York im Guggenheim-Museum aus. 1980 nahm er an der Biennale in Venedig teil. 1982 schuf er die Skulptur Charioteer, die heute im Österreichischen Skulpturenpark zu besichtigen ist. 2004 erhielt der Künstler den Design Award der Art Comission New York. Er ist international erfolgreich und stellte unter anderem in Amsterdam, Tokio, Boston und Brüssel aus.