1987–1989 besuchte sie die Meisterklasse für Malerei. 1990–1995 studierte die Künstlerin an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Bruno Gironcoli.
1998 erhielt sie den Förderungspreis der Stadt Graz für bildende Kunst. 2001 wurde ihr der Preis des Bundeskanzleramtes im Rahmen des Förderungspreises des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst zuerkannt. 2003 entwarf sie für den steirischen herbst ihr Werk „Abstract now“. 2004 stellte sie unter anderem in der Camera Austria in Graz aus, die Ausstellung trug den Titel „Widerstand der Fotografie“. 2005 war sie im Austria Cultural Forum in New York vertreten. 2007 beteiligte sie sich an der Hommage an Gironcoli und stellte im Gironcoli-Museum in Herberstein aus. 2008 war Hörtner bei Urban Jealousy/1st International Roaming Biennial of Tehran in Istanbul vertreten.
Mobilität, Wandlungsfähigkeit, Unbestimmbarkeit der Form – all das sind wesentliche Aspekte Sabina Hörtners Kunst, die eine unglaubliche Präzision aufweist. In ihren Arbeiten ist ein starker Bezug zum Linearen bemerkbar. Sie spielt dabei auf die optische Reizüberflutung der ständig präsenten Medien- und Warenwelt an. Durch die konsequente Aneinanderreihung beziehungsweise Stapelung von Linien entsteht eine Irritation für die Betrachtenden, die gezwungen sind, zwischen räumlichem und flächigem Sehen zu springen und sich deshalb mit seinen Wahrnehmungsvorgängen auseinanderzusetzen.
Schon der bedeutendste Vertreter der „Op-Art“, Victor Vasarely, forderte von einem Kunstwerk drei Eigenschaften: Es müsse wiederholbar, seriell zu vervielfältigen und ausbreitbar sein, womit er die Übertragung eines Prototyps in möglichst viele Kunstgattungen meinte. Hörtners Arbeiten können auf die verschiedensten Situationen übertragen werden. Auch die russischen Konstruktivisten (Theorie des Linearismus) formulierten die Verwendung der Linie als Konstruktionselement in der ersten Phase der Abstraktion, wobei Hörtner ihre Kunst schwerpunktmäßig nicht als Malerei verstanden wissen will. Ihre Arbeit hat genauso viel mit Grafik, Skulptur, Architektur und Environment zu tun. Ob auf Glas, Böden, in Stiegenhäusern, in Galerien oder anderswo, es ist schwierig, aber wohl auch unwichtig, Hörtners Arbeit als Malerei, Skulptur oder Architektur zu etikettieren. Ihre Kunst greift auf ein weites Feld ästhetischer Vorläufer zurück.
Hörtner verarbeitet ihre Einflüsse, ohne Partei zu nehmen. Sie assimiliert diese Einflüsse, verwandelt sie und fügt ihnen neue konzeptuelle Wahrnehmungs- und Kommunikationsaspekte hinzu. Die visuellen Elemente ihres Werkes sind beweglich und multipel und werden oft um eine interaktive Dimension bereichert. Hörtners Intentionen scheinen der kommunikative Akt und die Integration des Publikums zu sein und ihr Werk kann als Antwort auf unser zunehmend komplexes, visuelles und mit Informationen übersättigtes Zeitalter gesehen werden.