1980–1985 besuchte er die HTL Ortweinschule in Graz, 1985–1990 folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Bruno Gironcoli. Erjautz arbeitet in den Bereichen Plastik, Installation, Grafik und Fotografie und beschäftigt sich auch intensiv mit dem öffentlichen Raum. Dem Künstler geht es in erster Linie um eine primär skulpturale Aussage. Körper und Raum sind für ihn ebenso entscheidende Mittel der Darstellung wie die Entsubstanzialisierung der Körper, die Verbindung zu sprachlichen Elementen oder deren konzeptuelle Einbindung in das Kunstwerk. Manfred Erjautz’ Skulpturen zeichnen sich vor allem durch formale Klarheit aus. Er arbeitet mit verschiedenen Materialien, die für das jeweilige Werk von großer Wichtigkeit sind, und die immer wieder auch mit Alltagsgegenständen vermischt werden.
Wichtige Werke entstehen auch durch die Einbeziehung von sprachlichen Elementen als codiertes Zeichensystem (auch in Zusammenarbeit mit Michael Kienzer). Manfred Erjautz’ Arbeiten handeln von der Sprache, von ihren Strategien und Fallen und setzen sich deshalb auch über sie hinweg.
Die Sprache als Bildfigur und das Kunstwerk als Text bilden in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht, dem Manfred Erjautz eine zeitgemäße Formulierung beifügt. Die von Erjautz in vielen seiner Arbeiten gewählte Bezugnahme auf die Sprache bedient sich der Regelmechanismen des Codierens und Decodierens als Formen der Verkleidung und Verwandlung von Sprache in „Bilder“. Das Spektrum der produzierten „Sprachbilder“ reicht dabei von der Tarnung der Sprache, d. h. ihrer Auslöschung als unmittelbares Kommunikationsmittel im binären Strichcodesystem bis zur Akzentuierung ihrer signalhaften, medialen und designmäßigen Verbildlichung in Form von kommerziell kursierenden Logos und Sticker. Diese Skulpturen, die oft auch als Räume betretbar sind, sind für Betrachter/innen in erster Linie ästhetisch erfahrbar und nicht rational auflösbar.
1994 wurde der Künstler mit dem Förderungspreis der Stadt Graz geehrt und 1999 wurde ihm der Monsignore Otto-Mauer-Preis verliehen. 1989 wurden die Werke von Manfred Erjautz beim „steirischen herbst“ gezeigt, 1992 bei der Grafikbiennale von Istanbul, 1994 bei der Grafikbiennale von Zagreb, 1996 und 2002 in der Wiener Secession ausgestellt. 1993 und 2002 lieferte er den österreichischen Beitrag für die Biennale von Venedig.