Die Arbeiten des Malers und Grafikers Emmerich Millim sind „Spiegelbilder“ der Wirklichkeit und zeichnen sich durch detailgetreue Wiedergaben der Natur aus. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Interesses stehen vor allem sein Geburtsort St. Gallen, die Gesäuseberge, die Landschaften des Ausseerlandes und des Toten Gebirges.
Vielseitig begabt:
Nach zahlreichen Studienaufenthalten, etwa in der Schweiz oder in Deutschland, sowie nach seiner künstlerischen Ausbildung in Graz und Wien, führte Millims Weg in seine Heimat St. Gallen zurück.
In seinen Arbeiten interessierte er sich vor allem für seine unmittelbare regionale Umgebung, als auch für das Leben und die Arbeit der Menschen. Er war ein Meister unterschiedlicher Techniken, malte mit Öl- und Temperafarben, fertigte Aquarelle an und zeichnete akribisch mit Tusche, Kohle und Bleistift. Zusätzlich beherrschte er verschiedene Drucktechniken wie Kupferstich, Radierung oder Holzschnitt und führte darüber hinaus monumentale Wandmalereien durch.
Kriegsjahre:
Während des Militärdienstes war Emmerich Millim an der Ost- und Nordfront stationiert und hatte dabei Gelegenheit, in seiner Freizeit in Karelien und Norwegen zu skizzieren und zu malen. Dabei hielt er in vielen Aquarellen - die die Schrecken des Krieges ausklammern - die Stimmungen und Besonderheiten der norwegischen Landschaft fest. Mit seiner gegenständlichen Malerei geriet er jedoch in die Nähe der nationalsozialistischen Repräsentationskunst, wobei er keinen Hehl aus seiner Sympathie gegenüber der neuen politischen Führung machte und auch keinen Widerstand leistete. Nach Kriegsende kehrte Emmerich Millim innerlich tief verletzt in seine Heimat zurück, er distanzierte sich in den folgenden Jahren von der nationalsozialistischen Ideologie und verzichtete auf jede politische Äußerung. Immer öfter suchte er die Abgeschiedenheit der Berge, wo er gemeinsam mit seiner Frau Mariedl viele Monate als Hirte verbrachte.