Masken haben zwei Seiten. Die eine ist der Welt zugewandt, die andere dem Gesicht des Menschen, der mit der Maske und durch sie hindurch eine Nachricht an ein Gegenüber richtet. So künstlerisch gestaltet und wervoll eine Maske auch sein mag, in erster Linie ist sie schlicht ein Kommunikationsmittel. Und wie jede verbale Sprache äußert sich auch die Sprache der Maske auf mehreren Ebenen. Ihr Anblick mag von ebenmäßiger Schönheit oder erschreckender Hässlichkeit sein, sie kann voll Dämonie alle Ängste der Seele erwecken, mit Spott und Hohn weltlicher Laster zur Schau stellen oder ganze Geschichten von Mythen, Knechtschaften oder Lüsten erzählen. Doch das Verstehen ihrer Botschaft ist immer so individuell wie die Assoziationen, die sie in jedem einzelnen Betrachter aufgrund seiner Herkunft und seiner Phantasie hervorzurufen vermag - Eva Kreissl
Herausgegeben von Eva Kreissl mit Beiträgen von Karl C. Berger, Gerd Chesi, Laurent Hodio, Ulrike Kammerhoffer-Aggermann, Eva Kreissl, Katharina Krenn, Markus Kupferblum, Wolfgang Otte, Chibueze C. Udeani und Martin Wiedenhofer.
Die Macht der Maske
Eva Kreissl (Hrsg.)
Publication PN°1 Bibliothek der Provinz 2007