Die Macht der Maske

31.03. - 31.10.2007
Das Foto ist fast komplett schwarz. Nur zwei Hände sind zu erkennen, eine Maske aus Holz halten. Von der Maske ist nur die Innenseite zusehen. Mit Löchern für einen Mund, zwei Augen und die Nase. Das Foto ist fast komplett schwarz. Nur zwei Hände sind zu erkennen, eine Maske aus Holz halten. Von der Maske ist nur die Innenseite zusehen. Mit Löchern für einen Mund, zwei Augen und die Nase.

Bildinformationen

Laufzeit

31.03. - 31.10.2007

Ort

Schloss Trautenfels

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Über die
Ausstellung

Die Sonderausstellung in Schloss Trautenfels erweckt Masken zum Leben und entschlüsselt ihre geheimnisvollen Botschaften. Der Streifzug durch Rituale, Feste und Theater in Afrika, Asien und den Alpen schaut hinter das andere Gesicht. Denn Masken sind Spiegel des menschlichen Daseins - und jede erzählt ihre eigene Geschichte. Die Maske als Kommunikationsmittel: Welche Kräfte verleiht die Maske ihrem Träger und welchen Einfluss übt sie auf die Menschen aus, die sie betrachten? So künstlerisch gestaltet und wertvoll eine Maske auch sein mag, in erster Linie ist sie ein Medium der Kommunikation. Ihr Anblick mag von ebenmäßiger Schönheit oder erschreckender Hässlichkeit sein, sie kann mit dämonischer Kraft alle Ängste der Seele erwecken, voll Spott und Hohn weltliche Laster zur Schau stellen oder Geschichten von Mythen, Knechtschaften oder Lüsten erzählen. Doch das Verstehen ihrer Botschaft entsteht erst in jedem einzelnen Betrachter. Mythische Bilder: In der Ausstellung treten einander zwei Weltregionen gegenüber, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Westafrika und die Ostalpen. Mit Respekt vor historischen und ethnischen Eigenheiten wagt sie einen Vergleich und spürt der psychosozialen Bedeutung von Maskenritualen und -bräuchen nach, die tief im Menschen wurzeln und seine spezifische Stellung im Leben reflektieren. Die Macht der Maske lässt beide Welten durch ihre Masken sprechen und lebendig werden. Mit eindrucksvollen Exponaten beleuchtet die Ausstellung sowohl Kulte und Tänze der Yoruba, Igbo, Guro, Dogon und Dan als auch die alpinen Maskentraditionen im steirischen Volksschauspiel, im Salzburger Perchtenwesen und in der Tiroler Fasnacht.


Rolle und Identität – alles Theater

 

Aus dem kultischen Gebrauch der Maske hat sich das Maskenspiel im Theater entwickelt, das die Ausstellung anhand zweier großer Traditionen vorstellt: die Commedia dell'Arte und das balinesische Wayang Topeng. Die religiösen Wurzeln des Theaters beider Spieltraditionen und die Ausdruckskraft der Theatermasken werden in der Ausstellung inszeniert erlebbar. Exkurse zur Bedeutung der Maske in der zeitgenössischen Kunst loten die psychologische Tiefe des anderen Gesichts aus.

Katalog zur Sonderausstellung

Masken haben zwei Seiten. Die eine ist der Welt zugewandt, die andere dem Gesicht des Menschen, der mit der Maske und durch sie hindurch eine Nachricht an ein Gegenüber richtet. So künstlerisch gestaltet und wervoll eine Maske auch sein mag, in erster Linie ist sie schlicht ein Kommunikationsmittel. Und wie jede verbale Sprache äußert sich auch die Sprache der Maske auf mehreren Ebenen. Ihr Anblick mag von ebenmäßiger Schönheit oder erschreckender Hässlichkeit sein, sie kann voll Dämonie alle Ängste der Seele erwecken, mit Spott und Hohn weltlicher Laster zur Schau stellen oder ganze Geschichten von Mythen, Knechtschaften oder Lüsten erzählen. Doch das Verstehen ihrer Botschaft ist immer so individuell wie die Assoziationen, die sie in jedem einzelnen Betrachter aufgrund seiner Herkunft und seiner Phantasie hervorzurufen vermag - Eva Kreissl

Herausgegeben von Eva Kreissl mit Beiträgen von Karl C. Berger, Gerd Chesi, Laurent Hodio, Ulrike Kammerhoffer-Aggermann, Eva Kreissl, Katharina Krenn, Markus Kupferblum, Wolfgang Otte, Chibueze C. Udeani und Martin Wiedenhofer.

 

Die Macht der Maske
Eva Kreissl (Hrsg.)
Publication PN°1 Bibliothek der Provinz 2007