Erlesene Möbel

Die Möblierung eines fürstlichen Appartements folgte festen Vorgaben, die im Regelwerk des höfischen Zeremoniells gesetzt wurden und die jeweilige Etikette modisch beeinflussten. Immer prägte jedoch auch die Persönlichkeit des Regenten trotz der allgemeinen zeremoniellen Vorgaben den Charakter der Ausstattung wesentlich mit. Erhaltene Einrichtungsinventare sind eine wichtige Quelle für die Erforschung des Mobiliars, das nur in eingeschränktem Maße Gebrauchsmobiliar war. In erster Linie handelte es sich um repräsentative Schaustücke, die dem Appartement höchste Modernität und augenfälligen Luxus verliehen.

Das heute noch erhaltene Interieur der gräflichen Familie Herberstein aus dem 18. Jh., zur dieser Zeit kein regierendes Fürstenhaus mehr, bildet jedoch in den Räumlichkeiten noch immer ein Gesamtkunstwerk höfischer Repräsentation mit traditionellen Raumfolgen und Ausstattungshierarchien, in denen jedes Möbel seinen festen Platz im Raum zugewiesen bekam. Die Möblierung ist durch die Raumfunktion bestimmt und hatte als ein Teil der Innenausstattung ein repräsentatives Bild nach außen zu tragen.