Der verlorene Garten

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Der Eggenberger Schlossgarten

Neben vielen kleinen Veränderungen lassen sich im Eggenberger Schlossgarten drei wichtige Gestaltungsphasen hervorheben. Im Laufe der Geschichte des Schlosses wurde der Garten immer als gleich bedeutend mit dem Haus und dessen Ausstattung betrachtet. Jede Generation gestaltete den Park nach ihren Vorstellungen und der neuesten Mode der Zeit um.

Bereits während der Bauzeit des Schlosses bestand südöstlich vom Gebäude ein eingefriedeter Extragarten, der wahrscheinlich schon zum Vorgängerbau des heutigen Schlosses gehört hatte.

Der Enkel Fürst Hans Ulrichs, Johann Seyfried von Eggenberg, widmete sich nicht nur der künstlerischen Ausgestaltung der Prunkräume im Schloss, sondern richtete sein besonderes Augenmerk auch auf den Garten. Ab 1678 entstand eine durch Heckenkarrees in unterschiedliche Teile gegliederte Gartenanlage im italienischen Stil, die das gesamte Gebäude umschloss und neben botanischen Raritäten einen Fasangarten, ein Heckentheater, ein Pämäräntschenhaus (Orangerie), Schildkrötenteiche, aufwendige Brunnenanlagen, Volieren (Vogelkäfige) sowie einen eigenen Küchengartenbereich für die fürstliche Tafel enthielt.

Das 18. Jahrhundert

Nach dem Aussterben der Familie Eggenberg im 18. Jahrhundert ließ der neue Schlossherr, Johann Leopold Graf Herberstein, auch die Gartenanlage mit großem Aufwand ab 1754 zu einem französischen Garten umgestalten. Dieser wurde bereits in den 1770er-Jahren zum Vergnügen des "Grätzer Publicums" der Allgemeinheit geöffnet. Der Vorplatz des Schlosses erhielt eine zusätzliche Umfassungsmauer, die den Garten vom Haus trennte; daran schloss sich ein aufwendig gestaltetes Broderieparterre mit Springbrunnen, eine Aussichtsterrasse sowie Heckenkarrees, die durch eine rasterförmige Wegführung voneinander getrennt waren.

Herberstein ließ ein Labyrinth, eine Salatrain, den heute noch bestehenden oktogonalen Rokoko-Pavillon, Gewächshäuser für exotische Pflanzen sowie einen Obst- und Küchengarten errichten. Damals entstand außerdem die erweiterte Umfassungsmauer mit zwölf Toren, die noch heute den gesamten Garten einfasst.

Die erste große Bewährungsprobe erfuhr diese neue Anlage mit dem Besuch des Wiener Hofes. Kaiser Franz Stefan I. und seine Gemahlin Maria Theresia, die im Juli 1765 für einige Tage als Gäste im Schloss Eggenberg residierten, speisten mehrfach der großen Hitze halber im Garten.

Erst als sich im 19. Jahrhundert ein neues Naturbewusstsein durchsetzte, wurde dieser Barockgarten durch den heutigen englischen Landschaftsgarten ersetzt.