Die ältesten Rosen sind seit der Antike bekannt, wo sie in Mesopotamien und Ägypten gezogen wurden. Im römischen Reich wurden sie bereits exzessiv kultiviert und in ganzen Schiffsladungen aus Ägypten importiert. Sie waren dekoratives Luxusgut, das alle Feste schmückte und in vielerlei Formen Verwendung fand. Die „Gärten von Paestum“ waren berühmt für ihre Schönheit und ein beliebtes Ausflugsziel zur Zeit der Rosenblüte. Rom kannte Gartenformen von Rosa gallica (Essigrose) und Rosa x damascena. Gerühmt vor allen anderen war die zweimal blühende „Rose von Kyrene“ (Plinius), wohl R. x bifera, die Herbstdamaszenerrose, die den Untergang des Römischen Reiches überlebt hat, mit den Kreuzzügen nach Frankreich kam und seit dem 13. Jh. als „Rose des Quatre Saisons“ (Rose der vier Jahreszeiten) bekannt ist.
Bis in die Frühe Neuzeit kennt man in Europa jedoch nur wenige Rosensorten:
Rosa ALBA, die weiße Rose, ist eine seit der Antike bekannte Hybride unbekannter Abstammung. Alba-Rosen sind robust, besonders winterhart, werden fast 2 m hohe Sträucher mit graugrünem Laub und einem feinen, nicht sehr intensiven Duft. Das Farbspektrum reicht von Weiß bis Zartrosa.
Rosa GALLICA, die Essigrose, gehört zu den ältesten Kultursorten, vor allem wichtig für Heilzwecke und Parfüms. R. gallica officinalis, die „Apothekerrose“, stand in allen Klostergärten des Mittelalters. Ihre zweifarbige Mutation, R. gallica Versicolor – die berühmte „Rosa Mundi“ – zählt noch heute zu den unverkennbaren Blüten. Gallica sind gute winterharte und kräftige Sträucher, in Rosa bis hin zu Mauve-Tönen, mit sehr gutem Duft.
Rosa x DAMASCENA, die Damaszenerrose, eine Naturhybride aus R. gallica und R. moschata, ist ebenfalls seit der Antike bekannt. Sie kommt mit den Kreuzfahrern wieder nach Europa und wird wegen ihres wunderbaren Duftes und des Rosenöls, das aus ihr gewonnen wird, bald kultiviert.
Rosa CENTIFOLIA, Centifolie oder Hundertblättrige Kohlrosen, sind bereits komplexe Hybriden, die vor allem im Holland des 17./18. Jhs. gezüchtet wurden, mit riesigen, stark gefüllten Blüten und wunderbarem Duft auf hohen, schlampig wachsenden Sträuchern. Sie ist „die“ Rose der barocken Blumenmalerei.
Rosa CENTIFOLIA MUSCOSA, die Moosrose, mit ihren charakteristisch „bemoosten“ Kelchblättern, ist vor 1720 durch natürliche Mutation aus der Centifolie entstanden.