Von Ofenscherben und anderen Fundstücken

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Die ältesten Räume in Schloss Eggenberg

Im Rahmen der Vorbereitungen für die große Jubiläums-Ausstellung wurden erstmalig auch Räume adaptiert, die bis heute Besucher*innen nicht zugänglich sind. Dabei handelt es sich um 2 Räume im 2. Stock, die nachweislich zu den ältesten Räumen des Schlosses gehören. Teile der Ausstellung werden ab April 2025 dort zu sehen sein.

Die Sanierung der Räume wurde begleitet von unseren Restaurator*innen im Haus. Jeder Arbeitsschritt und jede Veränderung wurde sorgsam dokumentiert und auch festgehalten. Dabei wurde nicht nur darauf geachtet, dass die historische Substanz der Räume gewahrt bleibt, sondern es wurden Mauerwerk und Mauerschichten befundet und auch etwaige Fundstücke geborgen und analysiert. 

Da in den Räumen der Boden neu gelegt werden musste, stellte dieser Vorgang eine besondere Chance dar. Erstmalig konnte das Fundament, das noch aus dem 17. Jahrhundert stammt genauer betrachtet werden. Es konnten sogar aus den Schüttungen des darunterliegenden Fundaments unterschiedliche historische Fundstücke geborgen werden. Diese wiederum können nach vorhergehender Analyse Aufschluss darüber geben, wie die Räume im 17. Jahrhundert genutzt wurden. Fast eine kleine Indoor-Archäologie.

Puzzeln in der Restaurierwerkstatt

Die meisten Fundstücke sind Fragmente von Ofenkacheln. Die grünen Scherben stammen von den Öfen, die im 17. Jahrhundert in den Räumen des zweiten Stocks standen. Diese Öfen wurden im 18. Jahrhundert dann durch Rokoko-Öfen ersetzt. Neben den Kachel-Fragmenten wurden auch Fragmente vom Wandputz gefunden. Auf einigen davon sind noch Teile der historischen Wandmalerei zu sehen. Neben diesen zahlreichen Fundstücken gab es auch ein besonders kurioses: einen Schweinezahn, der vermutlich als Teil von Essensresten oder Abfällen in der Schüttung gelandet ist.

Alle Fundstücke werden in der Restaurierwerkstatt sorgfältig analysiert. Dazu müssen sie zuerst vorsichtig gereinigt werden. Mittels Pinsel und Objekt-Staubsauger werden sie von Staub- und Schmutzablagerungen befreit. Danach beginnt das Puzzeln. Einige der Fragmente lassen sich zu größeren Teilen zusammensetzen. So werden ganze Muster wieder sichtbar und man bekommt einen guten Eindruck von den Motiven, die auf den Kacheln zu sehen waren.