Auf den ersten Blick erwecken Darren Almonds Fotografien den Eindruck klassischer Bildmuster. Der britische Fotograf (geb. 1971) hält sich in seinem Amalfi Sketchbook von 2014 denn auch an Carl Blechen – den prominenten Vertreter der deutschen frührealistischen Kunst – und dessen 1830 in Süditalien entstandene Landschaftszeichnungen.
Almond transferiert Blechens virtuose Skizzen lichtdurchfluteter enger Gassen, pittoresker Baumgruppen und szenischer Architekturen ins Fotografische. Seine monumentalen, meist bei Vollmond aufgenommenen Bilder erscheinen durch Langzeitbelichtung wie aus der Zeit gefallen. Als visuelle Wiedergänger tragen sie die Dimension von Zeit in sich und wirken geheimnisvoll.
In Graz treten Almonds Fotografien in Beziehung mit Blättern aus dem Italienischen Skizzenbuch des österreichischen Landschaftsmalers Thomas Ender, die zwischen 1819 und 1823 entstanden sind. Wie Blechen vereint auch Ender künstlerisches Können mit einem wissenschaftlichen Interesse an den topografischen Gegebenheiten.