BRUSEUM

Das BRUSEUM repräsentiert einen eigenen Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt zum Leben und Werk des weltbekannten steirischen Künstlers innerhalb der Neuen Galerie Graz und verfügt über einen permanenten Ausstellungsbereich im Museumsgebäude Neutorgasse.

Bildinformationen

1992

Im Jahr 1992, als die Neue Galerie Graz im Rahmen der Ausstellung Identität : Differenz die Arbeiten von Günter Brus und den Wiener Aktionisten erstmals umfangreich präsentierte, waren nur drei Zeichnungen des Künstlers in der Sammlung. 

2008

Ein großer Sammlungsankauf auf Initiative des damaligen Kulturreferenten des Landes Steiermark, Dr. Kurt Flecker, legte den Grundstein für ein eigenes Brus-Museum innerhalb der Neuen Galerie Graz.

2011

Als das BRUSEUM am 26.11.2011 eröffnet wurde, umfasste dessen Sammlung 19 Filme, 1.181 Einzelfotos zu 19 Aktionen sowie 39 Zyklen und Bild-Dichtungen aus insgesamt 499 Blättern. Seither konnte der Bestand kontinuierlich ergänzt werden.  

Über das BRUSEUM

Die Neue Galerie legt schon seit geraumer Zeit einen Fokus auf das Schaffen des Künstlers. 1996 kuratierte Peter Weibel "Blitzartige Einfälle in vorgegebenen Ideen", 2003 gab die Neue Galerie die Bild-Dichtung Venus im Pelz im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts "Phantom der Lust" in Auftrag, 2004 fand in Kooperation mit der Wiener Albertina eine große Retrospektive in unseren Räumen statt und 2006/2007 präsentierten wir den Zyklus "Franz Schreker – Die Gezeichneten". 2008 wurde Günter Brus zu seinem 70. Geburtstag mit einer Ausstellung, einem hochkarätig besetzten Symposion und einem Festakt geehrt.

Bildinformationen

Sowohl das künstlerischen Œuvre in der Sammlung als auch das umfangreiche Material zum Künstler im Archiv der Neuen Galerie sowie der große bibliografische Bestand, der sich aus Ausstellungskatalogen und literarischen Werken Günter Brus' zusammensetzt, sollen lokal wie auch mittels Datenbank digital zusammengeführt werden.

Wechselnde Ausstellungen mit begleitenden Veranstaltungen wie Symposien und Filmvorführungen beleuchten einzelne Aspekte von Günter Brus‘ Œuvres bzw. seiner Wechselwirkungen mit anderen künstlerischen Ausdrucksweisen.

Mit dem BRUSEUM wurde neben seiner wesentlichen Bedeutung als permanente öffentlichkeitswirksame Ausstellungsstätte, die das Werk des Künstlers in seiner Komplexität präsentiert, eine Einrichtung geschaffen, die als wissenschaftliches Institut auch über die österreichischen Grenzen hinaus wahrgenommen wird. Das BRUSEUM widmet sich der Bewahrung zentraler Teile seines Werks für die Öffentlichkeit als auch der Erforschung und wissenschaftlichen Bearbeitung seines Werks und der Aufarbeitung desselben.

Der Ankauf

Der Ankauf eines großen Werkkomplexes des Künstlers Günter Brus durch die damalige Landesmuseum Joanneum GmbH erfolgte auf langjähriges Betreiben von Peter Weibel und wurde in einem großzügigen Akt durch den ehemaligen Kulturreferenten des Landes Steiermark, Landeshauptmann-Stv. Dr. Kurt Flecker, durchgesetzt.

Seit Beginn der 1990er-Jahre hat die Neue Galerie Graz kontinuierlich Arbeiten von Günter Brus gesammelt, um dem in der Steiermark geborenen und in Graz lebenden Künstler von internationaler Bedeutung die gebührende Wertschätzung vor Ort entgegenzubringen, wodurch die Neue Galerie ihre Sammlung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken konnte.

Aber erst mit dem neu angekauften Werkkomplex konnte der Anspruch auf ein eigenes Museum erhoben werden. Dieser setzt sich aus Arbeiten der informellen Frühphase (Anfang 1960er-Jahre), Hauptarbeiten aus der Zeit des Wiener Aktionismus und aus zahlreichen Einzelarbeiten und Bild-Dichtungen aus der Zeit von 1980 bis 2002 zusammen, wie auch fast geschlossen sein druckgrafisches Werk erworben werden konnte. So ist es möglich, die Entwicklung des Schaffens Günter Brus' in der konsequenten Grenzüberschreitung klassischer künstlerischer Gattungen zu veranschaulichen und diese im Kompetenzzentrum BRUSEUM wissenschaftlich zu erforschen.

Auf Antrag des damaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Kurt Flecker hat das Land Steiermark im September 2009 außerdem beschlossen, auch den literarischen Vorlass von Günter Brus zu erwerben.

Die Eingangstafel des BRUSEUMs wurde nach einem künstlerischen Entwurf von Peter Weibel mit dem Schrifttypus Academy Engraved in Glas sandgestrahlt.

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