Aufgetischt!

Von der Esskultur im Bauernhaus

01.04. - 31.10.2008

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Laufzeit

01.04. - 31.10.2008

Ort

Österreichisches Freilichtmuseum Stübing

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Über die
Ausstellung

In Österreich stehen sich zwei grundverschiedene Feuerstätten gegenüber: Der Ofen und der Herd. Im Osten Österreichs stand der Ofen im Mittelpunkt des Hauses und des Lebens, im Westen Österreichs der Herd. Zwischen diese beiden Landschaften schiebt sich die Zwischenstufe der Rauchstube ein. In ihr sind Ofen und Herd eine Verbindung eingegangen, beide Feuerstätten lassen sich wechselnd nutzen.


Westösterreich war ein Herdgebiet. Das Feuer brannte offen auf der Herdplatte und erforderte ständiges Hantieren. Die Speisen wurden im heißen Wasser (Häfen) oder im heißen Fett (Pfanne) gekocht, gebraten oder herausgebacken. Vor Einführung des Sparherdes kannte man hier keine Backspeisen außer Brot, das im Steinbackofen nur wenige Male im Jahr gebacken wurde. Alle anderen Gebäcke waren Schmalzgebäcke wie Krapfen, Strauben, verschiedene Nudelarten etc. Die Kochgeräte waren Feuerböcke, Dreifüße, Kessel und Pfannen. Der Herd frisst viel Holz, erlaubt aber rascheres und wendigeres Nutzen des Brennprozesses.

Der Osten Österreichs galt als Ofengebiet. Die Speisen wurden zumeist im Innenraum des Ofens gegart. Die Speisenzutaten mussten fertig in den Ofen eingesetzt werden, ein Hantieren während des Kochvorganges war nicht mehr möglich. Der Ofen war eine Speisenzubereitungsstelle, aber keine Kochstelle. Kochstelle war eine Feuerbank, die beim kastenförmigen Ofenkörper angefügt war. Wassergekochte Teigspeisen waren hier kaum gebräuchlich. Typische Backspeisen des Ofens waren Sterz, Strudel, Gebäcke etc. Der Ofen spart Brennstoff, speichert Wärme auf längere Zeit und bewahrt Haus und Umgebung vor ausbrechendem Feuer. Die Kochgeräte waren die Ofengabel, der Ofenwagen, Krüge und Tegel.

Stubentisch (Suppenessen)

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Kochen in der Rauchstube

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Tischordnung

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