Das Museumsareal befindet sich in einem Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet. Insgesamt gibt es 16 Bauern- und Kräutergärten, darunter befindet sich auch ein Kräuterlehrgarten.
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Österreichisches Freilichtmuseum Stübing > Entdecken > Gärten und Natur
Das Museumsareal befindet sich in einem Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet. Insgesamt gibt es 16 Bauern- und Kräutergärten, darunter befindet sich auch ein Kräuterlehrgarten.
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Bauerngärten, wie sie auch im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing zu finden sind, lagen geschützt durch einen Zaun direkt neben dem Wohnhaus und bildeten als Nutzgärten mit diesem eine Einheit. Der Bauerngarten lieferte Lebensnotwendiges: Gemüse, Gewürzkräuter, Heilpflanzen und später auch Blumen zum Schmuck für Kirchen- oder Familienfeste. Im Laufe seiner Geschichte war er ebenfalls verschiedenen „Modeströmungen“ unterworfen. Was sich nicht bewährte oder nutzlos wurde, verschwand aus der Vielfalt.
Fachleute nehmen an, dass der Gartenbau bei uns ab ca. 5.600 v. Chr. einsetzte. Bereits die ersten Ackerbauern der Jungsteinzeit dürften Linsen, Erbsen und Schlafmohn in kleinen Gärten in Hausnähe kultiviert haben. Lange Zeit holten die Menschen jedoch ihre Kräuter aus der freien Natur. Vor allem unter dem Einfluss der Römer entwickelte sich die Gartenkultur in unseren Breiten weiter. Nach dem Mittelalter wanderten fremde Gewächse ein. Beachtung fanden zu dieser Zeit vorwiegend Nutzpflanzen mit einem großen Nährwert oder neue Heil- und Gewürzkräuter. Aus Amerika wurden etwa der Kürbis und die Kartoffel eingeführt und damit der Speiseplan nachhaltig verändert. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden Gärten auch noch mit Blumen bereichert. Ab dem 18. Jahrhundert entstanden sogenannte „Apothekergärten“ als Vorbilder der Bauerngärten. In diesen wurden auch neue Pflanzen aus den Kolonien wie z. B. Paradeiser oder Zucchini ansässig, blieben jedoch zunächst dem Bürgertum vorbehalten und kamen erst mit den Lehr- und Schulgärten im 19. Jahrhundert in die Gärten der „einfachen“ Bevölkerung.
Der Jahreslauf der Gärten
Im Frühjahr wird Mitte/Ende März mit dem Säubern von Laub und Ästen begonnen. Das Erdreich und die Beete werden vorbereitet, Pflanzen werden angesät bzw. im Pflanzentunnel vorgezogen. Mitte/Ende April wird mit der Bepflanzung von Gemüse und Blumen begonnen. Ab Anfang Mai werden die Objekte wie etwa der Hanslerhof mit Balkonblumen (Fuchsien, Lieschen, Knollenbegonien, Petunien, Balkonprinz, Gebirgshängenelken) geschmückt. Zu dieser Jahreszeit werden auch die Hecken und Rosen im Museumsgelände geschnitten. Der Sommer ist die Zeit des Ausjätens für mehrjährige Pflanzen und auch die der Garten- und Blumenpflege. Die Gemüseernte kann beginnen und gleichzeitig wird auch auf die Fruchtfolge geachtet. Im Herbst beginnt das Abräumen. Der Kompost, der das ganze Jahr über aufbereitet wird, kann jetzt aufgetragen werden und die Gärten werden wieder winterfest gemacht.
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Pflanzen waren für Mensch und Tier immer lebenswichtig. Dementsprechend umfassend war die Kenntnis über deren Wirkstoffe und Zubereitungsformen.
Kräuter und Gewürze
Die ländliche Bevölkerung musste fast gänzlich auf volksmedizinisches Wissen, auf Hilfsmittel aus der Natur vertrauen. Heilkräuter waren im täglichen Leben unentbehrlich. Der Bauerndoktor, der bei schwereren Erkrankungen herbeigerufen wurde, hatte vielfältigere Kenntnisse über Salben, Tinkturen, Öle, Pflaster oder Pulver. Dem Kochbuch des Römers Apicius verdanken wir Beschreibungen damals verwendeter Gewürze. Schon vor zwei Jahrtausenden waren Bohnenkraut und Liebstöckel für den Lammbraten unentbehrlich. Knoblauchzehen mit Senfkörnern, Koriander und Dill wurden als Würze in Essig eingelegt. In der spätmittelalterlichen Küche des Adels und Bürgertums erlebte das Würzen eine Hochblüte. Gewürze wie Pfeffer, Muskat und Gewürznelken galten als Statussymbol und waren ein begehrtes Handelsgut. Auch die einfachen Leute würzten ihre Speisen, geprägt vom Wissen über einheimische Pflanzen und deren Nutzung.
Duft- und Färbepflanzen
Düfte können unsere Stimmungen und unser Befinden beeinflussen, aber auch den Heilungsverlauf von Krankheiten beschleunigen. Sie betören oder stärken die Konzentration, wirken entspannend oder belebend, wärmend oder kühlend, sie locken an oder vertreiben. Die Römer trugen dieses Wissen in die Welt. Gewonnen werden die ätherischen Stoffe aus winzigen Öltröpfchen, die in Blüten, Blättern, Stängeln und Wurzeln einlagert sind. Bei uns kann man auch besondere Duftpflanzen entdecken: die Urform der Schwarzen Stockrose findet man im Lehrkräutergarten bei der Hammerschmiede. Die Madonnenlilie wächst im Rauchstubenhaus Paule. In jedem Garten auf unserem Freigelände wachsen unterschiedliche Nelkenarten und Rosensorten, in zahlreichen Farben und mit wunderbaren Duftnoten ausgestattet. Färbepflanzen wie etwa die Färberkamille, den Färberwau oder die Färbewaid findet man bei uns hauptsächlich im Kräuter- und Lehrgarten.
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Für einen natürlichen Pflanzenschutz sollen sich Nützlinge im Garten ansiedeln. Sie bekämpfen Schädlinge oder fördern die Bestäubung von Obstbäumen und Gartenpflanzen für eine reiche Ernte. Einige Insekten können sogar beides leisten. Um Nützlinge anzulocken, muss man ihnen sowohl Nahrung als auch geeigneten Lebensraum mit Nist-, Brut-, Rückzugs- und Überwinterungsplätzen anbieten. „Insektenhotels“, Rosenkugeln oder verkehrt aufgehängte und mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe bieten einer Vielzahl nützlicher Insekten ein Heim.
Auf dem Museumsgelände befindet sich ein Natura 2000 Schutzraum. Der östliche Verlauf des Enzenbaches, welcher durch das Tal fließt, konnte als Brutraum einer stark bedrohten Libellenart nachgewiesen werden. Mit einer Körperlänge von knapp 10 cm zählt die Große Quelljungfer mit zu den größten Libellenarten Europas. Die Larven besiedeln die strömungsberuhigten Bereiche, wo sie auf Beute wie Insektenlarven oder Bachflohkrebse lauern. Nach 3 - 5 Jahren verlassen die Larven über Baumstämme und Äste das Wasser, bevor sie im Trockenen ihre Larvenhüllen sprengen und sich zu geflügelten Libellen entfalten.
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