Die Museumsakademie gibt es seit 20 Jahren: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit uns erinnern?
Meine erste aktive Museumsakademie-Begegnung war die Exkursion „Berlin. Was gibt es Neues?“ im Sommer 2022: Neun Ausstellungen in sechs Museen, zwei Stadtführungen, insgesamt 25 zurückgelegte Kilometer, drei großartige Tage Berlin. In Erinnerung geblieben ist mir neben Kurator*innenführungen und Hinter-die-Kulissen-Blicke der Austausch mit den Teilnehmer*innen – und der gemeinsame Besuch von uns 20 museumsbegeisterten Erwachsenen in der „ANOHA - Kinderwelt des Jüdischen Museums“.
Was verbinden Sie mit der Museumsakademie?
Mit der Museumsakademie verbinde ich Veranstaltungen, bei denen hochaktuelle Museumsthemen durch Beiträge aus der Museumspraxis mit kritischem Blick beleuchtet werden. Außerdem: Das Miauen (!) der Pfauen vom Schlosspark Eggenberg während meines Aufenthalts als Researcher-in-Residence an der Museumsakademie im März 2023, bei dem ich zu einem Theoriekapitel meiner Dissertation über Musikausstellungen recherchiert habe.
Welches Museumsthema war für Sie in den letzten Jahren besonders wichtig? Welche Fragen sehen Sie als besonders relevant im Hinblick auf das Museum von heute und morgen?
Für besonders wichtig halte ich Provenienzforschungsprojekte und die kritische Auseinandersetzung von Museen mit ihrer eigenen institutionellen Geschichte und Positionierung. Außerdem finde ich partizipative Ansätze und Community Projekte sehr spannend, bei denen Besucher*innen Ausstellungen aktiv mitgestalten und Museen als Räume für Austausch und Vernetzung nutzen. Fragen an das Museum der Zukunft gibt es viele: Wie können Museen ihre Rolle als dritte Orte und Räume ohne Konsumzwang stärken? Wie werden Ausstellungsbesuche fixe Bestandteile des Wellbeing-Konzepts? Wie können Museen nachhaltiger arbeiten – bezogen auf ihre Gebäude, die Gestaltung von Ausstellungen und den Umgang mit Wissen, auch nach Abbau der Ausstellungen? Und müssen Museen in Zukunft stärker Haltung zeigen und politisch Stellung beziehen?