Die Museumsakademie gibt es seit 20 Jahren: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit uns erinnern?
Meine erste Begegnung mit der Museumsakademie war ca. 2013/2014. Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt als Kuratorin und Projektleiterin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz. Der Einstieg in die Museumsarbeit war für mich eine Umstellung, denn bis dahin war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig. Auf der Suche nach Weiterbildungen im Museumsbereich stieß ich auf das Programm der Museumsakademie. Seitdem verfolge ich die Arbeit der Akademie mit Interesse.
Was verbinden Sie mit der Museumsakademie?
Die Museumsakademie ist für mich eine innovative Institution, die den Bedarf an Weiterbildungen und für Austausch zwischen den Akteuren der Museums-Community früh erkannt hat. Und sie hat immer den richtigen Riecher für wichtige, arbeitsrelevante Themen. Die Akademie scheut sich auch nicht, ungewöhnliche Themen anzusprechen und ins Programm zu nehmen. Eines dieser ungewöhnlichen Themen war sicherlich der Workshop "Zeit. Raum. Reise. Frühgeschichte als Erlebnis", den ich mit gestalten durfte.
Welches Museumsthema war für Sie in den letzten Jahren besonders wichtig? Welche Fragen sehen Sie als besonders relevant im Hinblick auf das Museum von heute und morgen?
Nach wie vor halte ich die Etablierung von Museen in einer Kultur der Digitalität für besonders wichtig. Seit Jahren beschäftigt sich die Museumsszene mit diesem Thema und versucht, dem Museen auch in der digitalen Welt Relevanz zu verleihen. Das ist keine leichte Aufgabe und wir sind noch lange nicht dort, wo wir gerne sein würden bzw. sein müssten. Inzwischen sind erste KI Anwendungen zugänglich. So wie alle Suchmaschinen nutzt KI Informationen, die im Netz verfügbar sind. Wollen Museen hier eine Rolle spielen, dann müssen sie so schnell wie möglich ihre Sammlungen digital verfügbar machen. "Free the Data" wird in Zukunft das Stichwort der Stunde sein. Dringlich sind natürlich auch die Arbeitsfelder Nachhaltigkeit, Teilhabe und Demokratisierung der Museumsarbeit. Museen befinden sich bei diesen Themen in einer Doppelrolle: sie sind sowohl verantwortliche Akteure mit Vorbildfunktion als auch Vermittler, um zu sensibilisieren. Diese Rolle sollten Museen ernst nehmen.