Die Museumsakademie gibt es seit 20 Jahren: Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit uns erinnern?
Meine erste Begegnung mit der Museumsakademie fand 2010 in London statt. Ich habe an einer Studienreise zum Thema Partizipation und Community Engagement teilgenommen. Die Kuratorin Eithne Nightingale sagte damals einen Satz, der bis heute für mich wichtig ist: "The Museum is like a lover. First it loves you, then it drops you." Als wir in Frankfurt das Stadtlabor konzipiert haben, war es für mich sehr wichtig, Partizipation langfristig, nachhaltig und als Beziehungsarbeit zu denken.
Was verbinden Sie mit der Museumsakademie?
Meine berufliche Laufbahn ist eng mit der Museumsakademie verbunden. Ich bin 23 Jahre in und für Museen tätig, also fast genau so lange, wie es die Museumsakademie gibt. Bei den Veranstaltungen der Museumsakademie konnte ich immer die Themen diskutieren, die mich auch beschäftigen. Und ich habe dort auch immer nette und interessante Kolleg*innen getroffen, mit denen das Nachdenken übers Museum immer anregend war und viel Spaß gemacht hat.
Welches Museumsthema war für Sie in den letzten Jahren besonders wichtig? Welche Fragen sehen Sie als besonders relevant im Hinblick auf das Museum von heute und morgen?
Partizipation - auch wenn der Begriff leider ausgelutscht ist und von vielen missbräuchlich verwendet wird. Partizipation bedeutet Teilhabe und ist damit eine politische Kategorie. Es geht nicht um Interaktion oder lustige Mitmachangebote, sondern um die Umgestaltung der Institution Museum: ein Knoten im Netzwerk, kein Elfenbeinturm. Wichtig ist mir gleichzeitig auch eine Differenzierung des Museumsbegriffs: Museen sind unterschiedlich und erfüllen ihre gesellschaftliche Aufgabe auf verschiedene Art. Deshalb bräuchten wir eigentlich auch Begriffe für die verschiedenen Formen und Stile, wie "Museum" gemacht werden kann.