Im Mittelalter dient die Kunst vor allem der Verherrlichung Gottes und der Vorstellung einer besseren Welt im Jenseits. Zahllose Tafelbilder, Statuen und Glasgemälde beschwören eine strahlende jenseitige Welt ohne Angst und Not.
Kunst dient auch dem persönlichen Seelenheil. Mit großzügigen Stiftungen will sich der Auftraggeber seinen Platz im Himmel sichern, dem Stifter gilt daher aller Nachruhm. Der Künstler ist zumeist nur anonymer Handwerker.
Ordnung ist ein zentraler Begriff im Denken des Mittelalters. Die strenge soziale Ordnung auf Erden soll Abbild einer idealen himmlischen Ordnung sein. Jedem Stand wird darin seine Aufgabe zugewiesen:
tu rege – du herrsche - gilt dem Fürsten,
tu ora – du bete - dem Kleriker,
tu labora – du arbeite - dem gemeinen Mann.
Auch die Kunst unterliegt festen Regeln, künstlerische Phantasie im modernen Sinn ist nicht bekannt. Die Themen sind durch Bibel und Heiligenlegenden vorgegeben.