Erzherzog Karl II. (1540–1590), der hier 36-jährig gezeigt ist, war zu dieser Zeit bereits zwölf Jahre lang Regent von Innerösterreich. Dieses Gebiet umfasste die südöstlichen Teile der habsburgischen Erblande (Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Teile von Istrien und Friaul).
Ihm kam eine wichtige Position in der Abwehr der Osmanen, die ständig in das Reich einfielen, zu. So ließ er sich als Kriegsherr in einer verzierten Rüstung und mit einem Kommandostab von Martino Rota porträtieren. Dieser aus Dalmatien stammende Künstler war bei den Kaisern Maximilian II. und Rudolph II. als Bildnismaler beschäftigt.
Karl residierte in der Grazer Burg. Zunächst den evangelischen Adeligen Freiheiten im Glauben gewährend (Religionspazifikation, 1572), nahm er diese später zurück. Er holte die Jesuiten nach Graz und Innerösterreich wurde zu einer Schaltstelle der Gegenreformation.
Bildumschrift:
CAROLVS. D. G. ARCHIDVX. AVSTRIÆ. DVX. BVRGVNDIÆ. STIRIÆ. CARINTIÆ. ZC. COMES. TIROLI. ET. GORITIÆ. ZC. M.D.LXXVI
(Karl Österreichischer Erzherzog von Gottes Gnaden, Herzog von Burgund, Steiermark, Kärnten, etc. Graf von Tirol und Görz etc. 1576.