Nach antiken Vorstellungen sind die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft für die Zusammensetzung allen Seins zuständig – egal, ob es sich dabei um sichtbare Gegenstände, immaterielle Gedanken oder geistige Ideen handelt. Die vier Elemente sind unabdingbar mit dem Leben verbunden. Jedes für sich ist von großer Bedeutung. Ihre Mischung bringt die Vielfalt der Welt hervor.
Die Elementenlehre ist über 2.500 Jahre alt. Von jeher hat der Mensch das Bedürfnis, die Entstehung der Welt zu erklären. Die Denker der griechischen Naturphilosophie versuchten die Welt auf einen Urstoff zurückzuführen. Empedokles von Akragas (493–433 v. Chr.) führte schließlich die vier Elemente zu einer Lehre zusammen und ordnete sie entsprechenden Aggregatzuständen zu. Nach seiner Theorie waren diese Elemente unvergänglich und unveränderlich. Alles, was entsteht und vergeht, wurde mit einem Mischungsverhältnis der Elemente erklärt.
Graphische Serie von Melchior Küsel
Die vier ausgestellten Blätter sind Reproduktionen von Gemälden, die der französische Maler Simon Vouet (1590–1649) für die königlichen Apartments in Fontainebleau geschaffen hat. Sein Schwiegersohn Michel Dorigny (1616–1665) setzte die Bilder in Kupferstiche um und publizierte diese 1644 in der Ausgabe Porticus reginae in Arcis Fontis-Bellaquae Vestibulo Picturae & Ornatus. Der Augsburger Kupferstecher Melchior Küsel (1626–1683) stach wiederum die Blätter von Dorigny nach und fügte sie 1690 in die Reihe Römische Götter und Göttinnen ein. Die vier Graphiken aus der Sammlung Eggenberg stammen aus der seitenverkehrten Nachstichserie von Küsel.