Anfang April 1998 wurde im Joanneum ein Arbeitskreis mit dem Titel „Erwerbungen und Rückstellungen aus jüdischem Besitz 1938–1955", bestehend aus Mitarbeiter*innen des Hauses, eingerichtet. Seine Aufgabe bestand darin, das Aktenmaterial der NS- und Nachkriegszeit in Bezug auf bedenkliche Erwerbungen von Sammlungsobjekten zu sichten und auszuwerten.
Für den ersten Zugang waren alte Inventarbücher, alte Ausstellungs- und Sammlungskataloge, die abteilungseigenen Archive sowie folgende externe Archive von Bedeutung: Archiv des Bundesdenkmalamtes in Wien, Archiv der Republik in Wien, Archiv des Kunsthistorischen Museums in Wien, Steiermärkisches Landesarchiv in Graz und einzelne andere. Der Arbeitskreis konzentrierte sich zunächst auf die Erwerbungen während der NS-Zeit bzw. auf den Umgang mit Objekten aus bekannten Sammlungen in der Nachkriegszeit wie z. B. die erpressten Widmungen der Familie Rothschild.